Ich bin ein Philosoph aus Aserbaidschan (im Kaukasus). Entschuldigung für mein Deutsch, aber ich mochte sehr mit Ihnen philosophieren. Nein, ich bin kein offizieller Philosoph. Bloß nach private Geistbedurfnis vom Kindheit an.
Deutsch ich begann studieren in der neunzigste Jahre. Um Nietzsche in original zu lesen können. Ich wohnte zwar in DDR zwei Jahre lang, aber nur als ein Soldat (das war die Ende der achtzigste).
An Ihnen (an Dirk Hübner) ich hat getroffen nach der Berdjajews Spuren.
Ich interessierte mich, wie viel seines Buchers in Deutsch übersetzt ist.
'Für mich persönlich ist das Werk Nikolai Berdjajews die philosophische Entdeckung schlechthin!' - schreiben Sie...
Ich hat das Wort 'schlechthin' nicht mit einmal verschwanden. Und jetzt muss ich ins Wörterbuch schauen... Aha... Ist klar... Nichts 'schlechtes'...
Ich denke, das es wäre gut, wenn Sie schauen in eine Seite, wo ich meine Gespräche (Versuche zum Philosophie) in deutsche Philosophienseiten publizieren hat (einige Jahre vordem).
http://zhurnal.lib.ru/a/abdulla_p_g/monger.shtml
Aber das alles ich sprach einige Jahre in der Vergangenheit. Viele damalige Momente fallen jetzt mir selbst nicht an, noch intellektuell, weder emotionell.
Heute ich halte mich für einen Berdjajews Schuler, Anhänger. Und ich denke, dass das Bessere, was die Welt in der naheste tausend Jahre machen kann - von ihm Gottmenschlichkeit Geistes zu lernen. Kurz - ich halte ihn für dieselbe Paraklet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraklet
Jedenfalls für mich persönlich ist er es. Ader auch Paraklet kann mich nicht ständig trösten. Und soll nicht ständig das tue. Weil geistliche Entwicklung fordert, allvorderst, periodische Depressionzeitraume. Dies sehr gut verstanden Nietzsche, Berdjajew, Aurobindo - die Existenzialphilosophen.
Ich lese Berdjajews werke nach und nach, dabei offene Buches aufs Geratewohl, in zufällige Seiten. All seines geschriebenes wirkt mir als Musik, totale Begeisterung. Haargenau ein echter Gottmensch.
Lese ich auf Russisch. Und in russische Internet ich habe (aus 2002) viel philosophieren, dann in meine Seite all meine Gespräche in Dialogformen publiziert:
http://zhurnal.lib.ru/a/abdulla_p_g/
Ich will mit Ihnen tüchtig philosophieren... Leider gibt es Anstrengung für unser Gespräch... Mein Deutsch kann Sie etwas nervös machen...
Mit Liebe im Christus, Abdulla Gurbanov.
=================================
Dirk:
Lieber Abdulla ,
ich bin sehr gerührt. Auch ich bin von Berdjajew immer wieder begeistert. Berdjajew ist hochaktuell und spricht mir aus dem Herzen. Ja, ich kann es bestätigen: Sein Geschriebenes wirkt auch in mir wie Musik, deren Klarheit ich sehr liebe.
Ich habe jetzt auch einen Blick in Ihre Gespräche geworfen. Das ist natürlich alles sehr viel, was ich jetzt nicht sofort alles lesen kann.
Ich weiß deshalb jetzt noch nicht genau, wie wir ins Gespräch kommen könnten. Bin mir in dieser Hinsicht zunächst einmal etwas unsicher.
Dirk
Abdulla:
Ins Gespräch kommen - das ist die Begeisterungsfrage.
Ich will sagen, das es ist nicht nötig, Ihnen all mein Gedankensart vorläufig verstanden. Zumal hat ich ja andeuten, dass das all damals, in eure Seiten Gesprochenes gibt meine heutige Philosophie nicht wieder.
Und ich will auch bemerken, das meiner Erachten nach es soll schon nicht so um eine Philosophieren gehen, wie um die Weltrettung, das heißt - um des Christus Weltschöpfung /weitermachen/ gehen.
Ich denke, wir sollen, als direktes Kernproblem, das Kirchliche Bewusstsein reformieren bemühen. Weil es gibt eine ``Luge`` ins Kirchliche Bewusstsein. Die 'Luge' in Kirchliche Bewusstsein (ich meine ``Kirche überhaut') bestände darin, das es ist so, als war all vom Berdjajew Gesagtes noch nicht gesagt. Schauen Sie bitte in Online-Bibliotheken der kirchliche Seiten. Man 'verneint' ihn. Seinen Bucher publiziert dort man nicht. /Zuviel/ richtiges hat Berdjajew gesagt. Massenpsychologie weder will, noch imstande bin seine Reformen akzeptieren. Sie benimmt sich als Satankraft, als die Bremse, der Hemmschuh. Meiner Erachten - nämlich dieses sollen wir als das Kernproblem und Hauptsche unseres Mitarbeiten, Mitschöpfen verstanden.
Bevor müsse man ja das Thema akzeptieren... Was sagen Sie?
====================================
Dirk:
Kirchliche Bewusstsein reformieren?
Im vergangenen Jahr fand bei uns in Greifswald ein Kirchenkongreß statt. Da
bin ich mal hingegangen. Es ging da auch um Veränderungen: Vor allem sollten
wieder mehr Mitglieder gewonnen werden. Der Mitgliederschwund ist für die
Kirche ein großes Problem. Auch andere theologische Themen wurden
besprochen. Alles in allem aber keine Aufbruchstimmung, keine wirkliche
Leidenschaft, kein religiöses Aufbegehren angesichts der tendenziellen
Verflachung des Lebens der Menschen in der Zivilisation. Kein Mut geschweige
denn ein Aufbegehren gegen eine ethisch-moralisch unakzeptable
materialistisch orientierte Lebensweise, in der die Menschen einem Glauben
an die sichtbaren Dinge verfallen sind. Diesen sichtbaren Dingen soll sich
der Mensch unterordnen. Berdjajew sprach sinngemäß davon, daß die Menschheit
eine dunkle Epoche durchschreiten wird. Ich befurchte, diese Epoche ist noch
lange nicht zu Ende. Im Westen haben sich die Menschen an ein äußerliches
Leben gewohnt, betrachten den religiösen Glauben mit Argwohn.
Die meisten Menschen hier im Westen sind mittlerweile infiziert von einem
emotional tief eingedrungenen, verankerten Atheismus. Das sehe und spure
ich täglich in den Begegnungen. Obwohl ich andererseits immer wieder
deutlich vernehme, daß das Christentum, wie Berdjajew sagt, einen
geheimnisvollen, unterirdischen Weg beschreitet: Menschen, die von sich
behaupten, sie seien überzeugte Atheisten, sind sich gar nicht darüber
bewusst, dass zum Beispiel ihre Empörungen über die Ungerechtigkeiten, über
die tägliche Entwürdigung der menschlichen Person in einem kalten, auf
Funktionserfüllung und Geld ausgerichteten Gesellschaftssystem christlichen
Ursprungs ist.
Für die Kirchenmitglieder ist der christliche Glaube oft nur noch eine
Gewohnheit, eine Tradition. Der Glaube wird meist nur noch rituell vor sich
hergetragen, aber nicht innerlich gelebt und in die Welt hinein
verwirklicht. Und letzteres wäre ja auch gefährlich.
Ich glaube daran, daß sich die Kirche erneuern wird. Aber dies wird bei uns
erst geschehen, wenn die Menschen das Feinbild Kirche nicht mehr nötig
haben, ein Feindbild, in das die Menschen heute stellvertretend auch das
eigene unzulängliche Leben hineinprojizieren. Das eingespielte bürgerliche
Leben muss erschüttert werden, was sich gegenwärtig anbahnt. Die Erneuerung
der Kirche verlangt, dass primär die innere Kirche der äußeren hierarchisch
vorgeordnet wird, damit echte Gemeinschaft gelebt werden kann und nicht
durch autoritäre Beziehungen vernichtet wird.
In der alten autoritären Kirche wird Berdjajews Stimme nicht gern gehornt.
Seine Stimme wird unterdruckt und auch nicht verstanden. Die offizielle
Kirche sieht sich mehr oder weniger auch als Stutze einer säkularisierten,
verbürgerlichten Welt.
// Berdjajew (aus 'Selbsterkenntnis'):
Der höchste Mut besteht darin, dass nicht nur das menschliche Schicksal vom
Menschen abhangt, sondern auch das göttliche.
(Das höchstes Mut in dem besteht, dass von der Mensch hingt nicht nur das
Menschenschicksal ab, aber auch göttliche Schicksal.
(meine eigene Übersetzung ) ) //
Dirk:
Ich habe Ihre Übersetzung zum Verständnis etwas umgestellt.
Das Göttliche in uns annehmen heißt, sich nicht damit abfinden, wie die Welt
ist, sondern den Mut haben, diese zu verändern. Wir sollten die Schönheit in
uns hervorrufen, das ist erstens ganz wichtig, und dann in die Welt
hineintragen. Doch gegenwärtig verhindert der Argwohn gegenüber dem
göttlichen Funke Klarheit in den Köpfen, im Geist.
Abdulla:
Dirk, haben Sie über Berdjajew etwas Kritisches zu sagen?
==========================================
Dirk:
// Dirk, haben Sie über Berdjajew etwas Kritisches zu sagen? //
Wie meinen Sie das?
Abdulla:
Ich meine, gibt es irgendeine seine Gedanke, Aussprechen - die Sie nicht gänzlich teilen?
Aber wenn Sie meinen etwa, 'wieso kann man an ihm zweifeln'... Dann verstände ich Sie nicht...
Jemanden über jegliche Zweifel stellen, das ist ja Aberglauben... An selbst Christus übe ich gern Kritik. Was für Freiheit des Geistes ohne dieses?
=========================================
Berdjajew (aus 'Von die Sklaverei und die Freiheit des Mensches'):
'Личность в человеке есть его независимость по отношению к материальному миру, который есть материал для работы духа'.
Maschinenubersetzung:
'Persönlichkeit des Menschen ist seine Unabhängigkeit in Bezug auf die materielle Welt, die wesentlich ist für die Arbeit des Geistes'.
Abdulla:
Ich sehe hier nur ein Fehler. Computer hat hier das Wort 'wesentlich', aus unbestimmten Gründen, statt 'das Material' geschrieben.
Also siehe ich dieser Gedanke etwa so formuliert:
'Die Persönlichkeit des Menschen ist seine Unabhängigkeit in Bezug auf die materielle Welt, die für die Arbeit des Geistes ein Stoff ist'.
=======================================
Dirk:
// Ich meine, gibt es irgendeine seine Gedanke, Aussprechen - die Sie nicht
gänzlich teilen?
Aber wenn Sie meinen etwa, 'wieso kann man an ihm zweifeln'... Dann verstanden
ich Sie nicht...
Jemanden über jegliche Zweifel stellen, das ist ja Aberglauben... An selbst
Christus übe ich gern Kritik. Was für Freiheit des Geistes ohne dieses? //
Berdjajew selbst übte an sich Kritik und sah sich im Wandel. Er war also
kein Übermensch (Nietzsche).
Abdulla:
Ob Sie denken, das Nietzsche sah sich nicht im Wandel?
Dirk:
Bei allem, was ich von Berdjajew gelesen habe, habe ich sein äußerstes
Bemühen, aufrichtig zu sein, wahrgenommen. Insofern habe ich keine Zweifel
an Berdjajew.
Abdulla:
Haben Sie Zweifel an Nietzsche?
Dirk:
Aber auch mit seinem Denken stimme ich vom Grunde her sehr
überein, von meinem Geistesherzen her. Ich sehe von daher keinen Anlas zu
irgendwelchen Zweifeln. Ich sehe ihn vor allem als Partner meines Denkens.
Abdulla:
Und Nietzsche? Sehen Sie auch /ihn/ vor allem als Partner Ihres Denkens?
Dirk:
Auf mein Leben und die heutige Zeit muss letztlich ich selber die Antworten
finden. Dazu stehe ich in Gemeinschaft mit anderen Menschen und eben
insbesondere mit Berdjajew. Die Begegnung mit Berdjajew war und ist für mich
dabei von sehr ausschlaggebender Bedeutung.
Abdulla:
Für mich auch war und ist... Aber man muss sich an eigenen Vorzügen immer zweifeln...
Dirk:
Es kann sein, dass es da auch Gedanken von Berdjajew gibt, die ich vielleicht
nicht gänzlich Teile. Das ist dann aber eher von untergeordneter Bedeutung.
Mir fällt da jetzt auch spontan nichts Konkretes ein.
Abdulla:
Mir fällt auch nichts ein.
Aber ich denke, dass bestimmte wichtigste Aspekten Christentum Berdjajew verstand nicht vollkommen.
In alle Frage, /die/ Berdjajew aspektlich berührt, erforscht - finde ich kein Irrtum.
======================================
Berdjajew ('Die Philosophie des freien Geistes'):
Alle Menschheit /kathedralerisch/ durch den Christus an der Rettung und der Befreiung der Welt teilnimmt.
Abdulla:
Es gibt ein, meiner Denkens, guter Begriff in den russischen kirchlichen Umlauf. 'Kathedralerisch' - das heißt eine besondere Einheit alle Menschheit im Christus.
======================================
Dirk:
// Ob Sie denken, das Nietzsche sah sich nicht im Wandel? //
Nietzsche war auch kein Übermensch. Aber der Übermensch war eine seiner
Visionen. Auch Nietzsche wollte den schöpferischen Ausflug und somit den
Wandel. Ganz sicher. Aber mit dem Übermenschen setzte er das Göttliche im
Menschen außer Kraft. So verliert sich der Wandel im Dialog mit dem
göttlichen Partner in uns selbst. Darüber, behaupte ich hier mal, war sich
Nietzsche nicht bewusst. Er war ein widerspruchsvoller Geist und dennoch
durch und durch kritisch und im Wandel. Aber ich bin kein Nietzscheexperte.
Und wie ist es bei Ihnen?
Abdulla:
Ich denke über mich, dass ich Nietzsche-Jesus-Berdjajewexperte bin. Und zwar bestes (für heute) Experte. Aber man soll an eigene Einbildung immer zweifeln...
Dirk:
Der Übermensch ist eine schwache Konstruktion. Nietzsche war im Wandel, aber
er hat, so behaupte ich hier mal, den Wandel in der Tiefe nicht verstehen
können, weil er von seiner Haltung her Christus nicht annehmen konnte, weil
er Ihn in der Tiefe nicht verstand.
Abdulla:
Das ist nach Ihrer heutigen Ansicht so. Meiner heutigen Ansicht nach, der Übermensch ist eine sehr starke Konstruktion. /Sehr/ starke. Dabei Nietzsche allerdings 'Christus nicht annehmen konnte'. Aber nicht weil 'den Wandel in der Tiefe nicht verstehen können'. Ich denke, er schaute in die anderen Aspekte unermessliche Tiefen unseres Daseins. Dabei hat er gedacht, dass er gänzliche Wahrheit angriffen hat. Er gerat bloß in die Netze der Objektivierung. Und das macht ihn verrückt.
Dirk:
// Haben Sie Zweifel an Nietzsche? //
Ja. Aber nicht, weil er nicht aufrichtig war. Er war von seiner Haltung her
äußerst, sogar extrem aufrichtig. Sondern weil er in meinen Augen den
Menschen im Kern nicht fassen konnte. Dieses zweifelnde Gefühl, diese
Zweifel von meiner Intuition her habe ich bei Berdjajew nicht.
Berdjajew ('Ethische Fragen im Lichte der philosophischen Idealismus'):
'Со временем "имморалист", отрицатель нравственности, Ницше будет причислен к крупнейшим нравственным проповедникам, провозвестникам новой, положительной, свободной нравственности'.
Meine mit Google Zusammenubertragung:
'Im Laufe der Zeit der "Immoralist', der Moralneinsager, Nietzsche wird zu den wichtigsten moralischen Prediger, Kunde neuen, positiven, freien Moral eingereiht'.
Dirk:
// Und Nietzsche? Sehen Sie auch /ihn/ vor allem als Partner Ihres Denkens? //
Ja. Aber nicht in diesem ganzheitlichen Umfang wie bei Berdjajew. Ich
erkenne das Christentum von der Wurzel her für mich an. Das schon trennt
mich von Nietzsche. Aber dennoch kann ich auch sehr mit Nietzsche mitgehen
und ihn sehr verstehen und auch als Partner begreifen.
Abdulla:
'..kann ich ihn sehr verstehen'... Aber man soll, meiner Ansicht nach, sich an die Gerechtigkeit eigenes Verständnis immer zweifeln.
Dirk:
// Für mich auch war und ist... Aber man muss sich an eigenen Vorzügen immer
zweifeln... //
Muss man immer zweifeln? Diese Frage geht an Sie zurück.
Abdulla:
Ich denke, dass /immer/. Und was meinen darüber Sie?
Dirk:
An meinem tiefen Persönlichkeits-Ich habe ich absolut keine Zweifel. Von
dorther lebe ich und bin ganz Mensch im Dialog mit Gott. Dort finde ich
meinen ursprünglichen Halt. Dort befindet sich mein existentiell absoluter
Anfang bzw. dynamischer Ausgangspunkt. Zweifel habe ich, wenn es um die
Wahrnehmung geht, die mich tauschen kann. Manchmal ertappt man sich auch bei
Vorurteilen. Aber das sind Dinge, die ich bewältigen und andern kann. In der
Wechselbeziehung und Gemeinschaft mit der Welt kann ich wachsen und meine
Persönlichkeit starken.
Abdulla:
Ich habe auch absolut keine Zweifel 'An meinem tiefen Persönlichkeits-Ich'. Aber ob ich richtig tue, wenn ich 'An meinem tiefen Persönlichkeits-Ich absolut keine Zweifel habe' - das ist schon /andere/ frage. Eine Überfrage. Und /da/ muss man immer zweifeln. Ohne dieses gibt es, meiner Erachten, noch keine Freiheit des Geistes. Ohne dieses, finde ich, man findet sich noch in der Macht der Objektivierunsgnetze.
Dirk:
// Mir fallt auch nichts ein.
Aber ich denke, dass bestimmte wichtigste Aspekten Christentum Berdjajew
verstand nicht vollkommen.
In alle Frage, /die/ Berdjajew aspektlich berührt, erforscht - finde ich
kein Irrtum. //
Welchen wichtigen Aspekte des Christentum genau meinen Sie? Was ist da
Ihrer Ansicht nach zu korrigieren?
Abdulla:
Wollen wir bevor Ihnen ein klein Prüfung üben...
Erlauben Sie so eine Frage stellen:
'Welche korrigieren macht Berdjajew ins Christentum?'
Nein, er sagt nirgends, das 'da ich korrigiert selben Christus' (er benimmt sich immer ausserst klug). Ader faktisch tut er das.
===================================
Dirk:
// Meiner heutigen Ansicht nach, der Übermensch ist eine sehr starke
Konstruktion. ... Ich denke, er schaute in die anderen Aspekte unermessliche
Tiefen unseres Daseins. Dabei hat er gedacht, dass er gänzliche Wahrheit
angriffen hat. Er gerat bloß in die Netze der Objektivierung. Und das macht
ihn verrückt. //
Ist es denn wirklich stark, wenn Nietzsche das Ende der Wahrheit verkündet?
Ist das nicht eine Form von Kapitulation? Wobei man/ich Nietzsche sehr
verstehen kann.
Ich finde es dagegen stark, wenn Berdjajew mit leidenschaftlicher Klarheit
und schöpferisch die Ewigkeit der Wahrheit neu ausruft.
Abdulla:
Wenn jemand 'das Ende der Wahrheit verkündet' - das ist seine Schwache und Krankheit. Ader ein Kranke in einem Hinsicht, kann in anderem Hinsicht und in manche Zeitraume seines Seeleleben so starke Offenbarungen bekommen, die tausende Gesunde lebenslang gar nicht ahnen. Darüber geht es...
Also - ich denke, dass 'Also sprach Zarathustra' macht Nietzsche zum erstrangigen Propheten und Philosophen (dabei vergesse nicht immer an meine Urteilensfähigkeit zweifeln). So bewerte ich ihn auf gründe meines /heutiges Verständnis/.
Angenommen, Sie bewerten ihn weit nicht so hoch. Ob Sie zweifeln an Ihre Bewertensfähigkeit überhaupt, und in Nietzsches fall insbesondere? Kann Nietzsche großer sein, als Berdjajew, als selbst Christus, obwohl Sie das rundweg nicht verstände?
Dirk:
// '..kann ich ihn sehr verstehen'... Aber man soll, meiner Ansicht nach, sich an
die Gerechtigkeit eigenes Verständnis immer zweifeln. //
Haben Sie den Verdacht, daß ich eventuell dazu neige, nicht an meiner
vermeintlichen Gerechtigkeit zu zweifeln?
Abdulla:
Ich Habe den Verdacht, dass Sie vielmehr in der Macht der Objektivierung blieben, als ich. Dass Sie großere Probleme mit Wandel und Freiheit des Geistes haben. Dabei vergesse nicht immer zweifeln, mich selbes verdachten.
Dirk:
Absolute Gerechtigkeit in dieser Welt gibt es nicht. Das ist auch ein Fazit
der Philosophie Berdjajews. Gerechtigkeit, statisch, gesetzlich verstanden,
ist partiell und letztlich immer auch Ungerechtigkeit.
Abdulla:
Ich spreche gänzlich über anderes.
Dirk:
Nur die schöpferische Gerechtigkeit kann der Wahrheit gerecht werden. Diese letztere Gerechtigkeit
weiß um die Dynamik der Wahrheit, der Welt, um die Veränderbarkeit, den
Wandel und die geschichtliche Relativität von Gut und Böse. Auch das hat
Berdjajew überzeugend herausgearbeitet. Für Berdjajew ist es ja gerade die
schöpferische Ethik ("Von der Bestimmung des Menschen"), wo das Christentum
und überhaupt die Menschen im gemeinschaftlichen Zusammenleben hingelangen
müssen. Eine rein statisch-gesetzliche Organisation fuhrt in den geistigen
Tod und produziert Elend im weitesten Sinne des Wortes. Und heutzutage
tendiert weitläufig der Mensch westlicher geistiger Prägung in Richtung
dieser Organisationswut, um der destruktiven, aber dennoch heilig
gesprochenen Dynamik des Kapitals irgendwie Herr zu werden.
Abdulla:
Ich rede hier über keine statisch-gesetzliche Organisation. Es geht um unsere Verurteilensgerechtigkeit.
Dirk:
Letztlich ist für mich der Zweifel schon wichtig, aber er ist immer nur von
sekundärer Bedeutung. Primärer Zweifel wäre Skeptizismus, welchen ich (und
auch Berdjajew) für absolut falsch halte.
Abdulla:
Es geht um die Primare Freiheit des Geistes.
Wenn man zweifellos an eigene Prinzipen glaubt - ist er frei? Wenn auch er glaubt an die Worte...
Jesus:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Abdulla:
Ich zweifele nicht, an das, das Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben. Und an das, das niemand kommt zum Vater denn durch Ihn.
ABER! Es soll, meiner Erachten, noch eines besonderes art Zweifelsfähigkeit über /jegliche/ Sicherheit und Glauben sein. Und /diese/ Zweifel hat nichts zutun mit Skeptizismus, sondern mit der /Freiheit des Geistes/.
Abdulla:
Ich habe auch absolut keine Zweifel 'An meinem tiefen Persönlichkeits-Ich'.
Aber ob ich richtig tue, wenn ich 'An meinem tiefen Persönlichkeits-Ich
absolut keine Zweifel habe' - das ist schon /andere/ frage.
Dirk:
Ist es nun Ihrer Ansicht nach richtig, Zweifel an dem eigenem tiefen
Persönlichkeits-Ich zu haben, oder ist es falsch? Stellt sich diese Frage
hier überhaupt?
Abdulla:
Ich denke, das sie sich stellt hier. Dabei, ich behaupte nicht, dass ich alles hier richtig verstände. Es kann sein, dass ich mich irreführe, und dass man soll /keinesfalls/ an dem eigenem tiefen
Persönlichkeits-Ich zweifeln...
Ob es falsch, oder richtig ist, Zweifel an dem eigenem tiefen
Persönlichkeits-Ich zu haben!? Ich weiß nicht. Und Sie wissen auch nicht. Und wenn sie denken, dass Sie etwas genau wissen, dann denke ich, dass Sie zeigen damit Ihre Abhängigkeit, Unfreiheit. Jegliche Feste Grunde ist ja, wie Berdjajew es belehrt, nämlich, Objektivierung. Die Freiheit, belehrt er, hat keinen Grund. Sie ist unergründlich. Dazu muss man hinzufugen, das es soll nicht nur um 'Feste Grunde' gehen, sondern auch um jegliche feste Wissen überhaupt. Ja, ja, auch jenen eigenes tiefen Ich-Persönlichkeitswissens...
Dirk:
// Mir fallt auch nichts ein.
Aber ich denke, dass bestimmte wichtigste Aspekten Christentum Berdjajew
verstand nicht vollkommen. //
Welche wichtigen Aspekte verstand Berdjajew nicht vollkommen?
Abdulla:
Ich weiß nicht, welche wichtigen Aspekte verstand Berdjajew nicht vollkommen. Ich kann nur meine Ansicht darüber wissen. Und zwar nicht vollkommen wissen.
Eilen Sie sich bitte nicht... Um was für Aspekte ich meine Ihnen zu darlegen, soll ich dazu Begeisterung empfinden. Aber ich empfinde da irgendeine Spannung von Ihnen...
Dirk:
// 'Die Persönlichkeit des Menschen ist seine Unabhängigkeit in Bezug auf die
materielle Welt, die für die Arbeit des Geistes ein Stoff ist'. //
Im Zusammenhang mit anderen Gedanken sieht Berdjajew die materielle Welt
nicht nur als Stoff für die Bearbeitung durch den Geist, sondern auch als
etwas, welches in das Himmelreich der Liebe aufgenommen werden muß. So
schließt jeder Mensch auch Gemeinschaft mit dem Kosmos. Die ganze Welt
gehört ganzheitlichen in den schöpferisch zu erringenden
göttlich-menschlichen Plan.
Abdulla:
Himmlische liebe ist ja, gerade, die Kreative Strebung des Geistes sowie Weltall, als auch selben Geist vervollkommnen.
Nächstenliebe ist nichts anderes, wie schöpferisches Interesse zu seiner (Nächstens) Seele. Ich denke so.
==================================
Berdjajew ('Ethische Fragen im Lichte der philosophischen Idealismus'):
Alles, was Nietzsche auf altruistischer Moral von Mitleid und Mitgefühl sagt, erhalt in sich eine furchtbar tiefe psychologische und ethische Wahrheit. All diese Moral ist nicht einmal über die Gegensatze zwischen Sklave und Herr, Schwachen und Starken, und kann daher nicht die Moral der Zukunft sein.
==================================
Ich will ein paar Takte ausspannen.
==================================
Hello, Dirk!
Dirk:
// Wenn jemand 'das Ende der Wahrheit verkündet' - das ist seine Schwache und
Krankheit. Ader ein Kranke in einem Hinsicht, kann in anderem Hinsicht und
in manche Zeitraume seines Seeleleben so starke Offenbarungen bekommen, die
tausende Gesunde lebenslang gar nicht ahnen. Darüber geht es...
Also - ich denke, dass 'Also sprach Zarathustra' macht Nietzsche zum
erstrangigen Propheten und Philosophen (dabei vergesse nicht immer an meine
Urteilensfähigkeit zweifeln). So bewerte ich ihn auf gründe meines /heutiges
Verständnis/.
Angenommen, Sie bewerten ihn weit nicht so hoch. Ob Sie zweifeln an Ihre
Bewertensfähigkeit überhaupt, und in Nietzsches fall insbesondere? Kann
Nietzsche großer sein, als Berdjajew, als selbst Christus, obwohl Sie das
rundweg nicht verstände? //
Nur ist es so, daß gegenwärtig hierzulande die Philosophen sich gerne auf
"das Ende Wahrheit" berufen und prinzipiell eine erstrangige Wahrheit
leugnen. Auf diese Weise blockiert Nietzsche heute im starken Maße ein
Darüber-hinaus-Kommen, ein neues Denken. Im Sinne Nietzsches behauptet man
dann: Es gibt keine Wahrheit, also ist christliche Ethik keiner Diskussion
mehr wert. Ein Denken, wie es Berdjajew vollführte, wird so ignoriert oder
gar nur belächelt.
Abdulla:
Sehen mal - ich liebe beiden sehr, dabei belächle keinen...
1) Und wie kann nur /jemand/ Darüber-hinaus-Kommen, ein neues Denken blockieren?
Darüber-hinaus-Kommen des Geistes und Denkens ist ja nicht ein objektiver Prozess, damit man es bremsen kann. Es kommt oder nicht kommt; schwacher oder mächtiger kommt aus innen. Alle Problemen, Bedrohungen, Zweifel mit dem innige leben verbunden sind; aber auch die Hoffnung, Begeisterung, Starke.
Ader innige leben auch über dem äußeren Leben arbeitet (der Geist über dem Weltall). Und da passiert immer Missverständnis. Sie wollen die /Nietzsches Blockierung/ im äußeren leben mit Äußerenslebensmitteln blockieren. Und nämlich dieser Umstand trennt Sie von ihm. Ich sage ja, Sie /auch/ bleiben noch ziemlich (im Vergleich zu mir) in der Objektivierungsfalle.
Im geistliche Hinsicht Nietzsche 'im starken Maße ein Darüber-hinaus-Kommen, ein neues Denken' teilnimmt. Aber dieser Hinsicht hat 'nichts' mit nächste Ereignesse objektives Leben zutun. Und 'Nur ist es so, dass gegenwärtig hierzulande die Philosophen sich gerne auf "das Ende Wahrheit" berufen und prinzipiell eine erstrangige Wahrheit leugnen' - das ist ein Kummer des sich objektivierende Bewusstseins. Richtiger sagen - objektivierende Bewusstsein kümmert sich falschartig darüber. Was Nietzsche dem Verstanden der Welt geistlich übt, das kann man nur auch geistlich, das heißt innerlich losen. Und nicht mit dem Protestmarsch. Weil selbst geistige Wirkung spricht von einer geistigen Ursache. Das heißt, dass man etwas in Nietzsche /erkennen/ soll. Ein Verneinen, Neinsagen kann hier nichts tun.
2) Weltrettung (die /stopferische/ Evolution inniges und äußerliches Leben) hereinritt nicht durch Konfrontation mit Feinden des Darüber-hinaus-Kommens, sondern durch abschaffen jeglichen Widerstand.
Jesus:
Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar.
Abdulla:
Das heißt - Darüber-hinaus-Kommen (die Evolution den Weltall) müsse von dieser Zeit an (von Christus Lehre und Seine appositionneinsagende Selbstopferung) auf andere Prinzipen gehen, als es Milliarden jähre lang ging.
Nietzsche stellt sich in Apposition zum Christus und Christentum. Und man kann durchaus nicht ihn auf seinem Feld 'besiegen'. Nur auf dem Jesus Feld. Und das heißt nicht 'bloß verzeihen' und lieben. Nein. Das heißt unbedingt von ihm, von seiner Kritik sich möglichst besamen. Nur dieses, meiner Ansicht nach, sind wirklich christliche, schöpferische liebe.
Dirk:
Und in welcher Hinsicht sollte Nietzsche großer sein als Berdjajew oder
umgekehrt? Nein, diese Frage ist überflüssig. Beide waren einzigartige
Menschen mit ganz eigenen Geschichten usw.
Abdulla:
Ich denke, dass wenn man etwas aussagt, was soeben von Denkenspartner Gesprochene widerspricht, da wäre gut, sich artiger benehmen.
'Nein, diese Frage ist, meiner Meinung nach (oder desgleichen), überflüssig' - ob /so/ sagen jedenfalls und in jedem Hinsicht besser ist? Man muß, meines Erachtens, immer an eigenes Ansicht Gerechtigkeit zweifeln.
Also fragen Sie rhetorisch 'Und in welcher Hinsicht sollte Nietzsche großer sein als Berdjajew oder
umgekehrt?'...
Zweifeln Sie nicht daran, dass in der Welt keinen solchen Hinsicht, Aspekt gibt, in welchem soll man die Leute ungleichbedeutend ansehen?
Berdjajew hat ein ganzes Buch geschrieben, das heißt 'Die Philosophie der Ungleichheit'. Mir, tatsachlich, hat das Buch nicht besondere gefallen... Später selber Berdjajew schreibt Bedauernsworte anlässlich /Qualität/ dieses seines Buches. Ob er damit etwas anderes zu verstehen geben möchte... Ich bin nicht sicher.
In dem Buch schrieb er:
Ihr ekstatischer Durst nach Gleichheit war die Vertilgung des Lebens und all seiner Fülle und Werten, war der Durst nach Raub der göttlichen Welt und Vernichtung jegliche Große in der Welt. Nichtexistenzsgeist bewegt Sie, /er/ habt euch ihrer egalitären Ideen und Leidenschaften auf die Seele binden. Das Gesetz der Entropie, was zum Tode des Universums durch eine gleichmäßige Verteilung der Warme fuhr, fungiert durch euch ins soziale Leben.
Dirk:
// Ich Habe den Verdacht, dass Sie vielmehr in der Macht der Objektivierung
blieben, als ich. Dass Sie größere Probleme mit Wandel und Freiheit des
Geistes haben. Dabei vergesse nicht immer zweifeln, mich selbes verdachten. //
Woraus schöpfen Sie ihren Verdacht? Begründung wurde mich schon
interessieren.
Abdulla:
'Begründung' - das ist ja /gerade/ eins von den Kernproblemen der Objektivierung :))
Dirk:
// Ich spreche gänzlich über anderes. //
Sie wollen sagen, ich habe Sie falsch verstanden, oder?
Abdulla:
Ich will sagen, ich spreche über die Gerechtigkeit in anderem Sinn.
Dirk:
// Ich rede hier über keine statisch-gesetzliche Organisation. Es geht um
unsere Verurteilensgerechtigkeit. //
Das letzte Wort " Verurteilensgerechtigkeit" ist unverständlich.
Abdulla:
Entschuldigung, ich habe gewollt 'Urteilensgerechtigkeit' sagen...
Dirk:
// Ich zweifele nicht, an das, das Er ist der Weg und die Wahrheit und das
Leben. Und an das, das niemand kommt zum Vater denn durch Ihn.
ABER! Es soll, meiner Erachten, noch eines besonderes art Zweifelsfähigkeit
über /jegliche/ Sicherheit und Glauben sein. Und /diese/ Zweifel hat nichts
zutun mit Skeptizismus, sondern mit der /Freiheit des Geistes/. //
Glauben ist nicht gleich Sicherheit. Glauben kann in dieser Welt äußerste
Unsicherheit nach sich ziehen.
Im tiefsten Glauben zweifle ich nicht, sondern ich bin in Liebe und
Gemeinschaft. Zweifel sind letztlich immer nach außen und nicht nach innen
gerichtet. Erst aus meinem tiefen ursprünglichen Glauben heraus kann ich
wahrhaft geistig frei und schöpferisch sein.
Abdulla:
Ich denke, Sie macht hier ein Objektivierungsfehler. Sie sagen:
'Erst aus meinem tiefen ursprünglichen /Glauben/ heraus kann ich
wahrhaft geistig /frei/ und schöpferisch sein'.
Sie haben hier die Glauben über der Freiheit gestellt. Ich warte, Sie wird mir da antworten etwa 'Glauben und Freiheit' ist im gründe genommen einst, oder so etwas...
Ich denke, das Glauben ist doch etwas sekundäres. Das Glauben kann man verneinen, bezweifeln, korrigieren, anderen usw. Das alles gilt aber nicht bei der Freiheit.
Dirk:
Wenn über der Liebe zum Geliebten, zur Geliebten noch Zweifel sind, dann
wird diese Liebe augenblicklich enden.
Abdulla:
Ich bin frei meine Liebe zum Christus bezweifeln. Aber, faktisch, meine Liebe endet sich nicht. Und ich denke nicht, das sie einmal beendet sich.
Dirk:
Es scheint mir, wenn ich Sie nicht falsch verstanden habe, haben wir
hinsichtlich der Wertung des Zweifels eine deutliche
Meinungsverschiedenheit.
Abdulla:
Heute. Morgen diese Meinungsverschiedenheit kann nicht so deutlich sein (im Wandel).
Dirk:
Und auch Sie haben keinen Zweifel daran, dass über " jegliche/ Sicherheit und
Glauben" Zweifel sein müssen, will man die Freiheit des Geistes erreichen.
Sie erheben den Zweifel somit zum höchsten göttlichen Prinzip. So gesehen
darf es letztlich aus Ihrer Sicht am Zweifel keinen Zweifel geben. An dieser
Stelle muß auch bei Ihnen der Zweifel aufhören. Oder?
Abdulla:
Warum? Wieso 'auch Sie haben keinen Zweifel daran'?
Es kann sein, dass ich führe mich irre, und dass man soll keinesfalls an seines Glauben zweifeln.
So dass... keinen 'erheben den Zweifel somit zum höchsten göttlichen Prinzip'...
Eigentlich, ich sage ihnen, dass hinsichtlich unserer Meinungsverschiedenheit Sie können /recht haben/. Was sagen /Sie/ mir darüber?
:))
Um mir zu sagen, dass ich hinsichtlich unserer heutige bestimmte Meinungsverschiedenheit recht haben kann (was fordert einfache Höfflichkeit), Sie müssen an die Gerechtigkeit ihres Meinung etwas /zweifeln/.
Also, kann ich zur Wahrheit naher sein?
Dirk:
// Ich denke, das sie sich stellt hier. Dabei, ich behaupte nicht, dass ich
alles hier richtig verstände. Es kann sein, dass ich mich irreführe, und
dass man soll /keinesfalls/ an dem eigenem tiefen
Persönlichkeits-Ich zweifeln...
Ob es falsch, oder richtig ist, Zweifel an dem eigenem tiefen
Persönlichkeits-Ich zu haben!? Ich weiß nicht. Und Sie wissen auch nicht.
Und wenn sie denken, dass Sie etwas genau wissen, dann denke ich, dass Sie
zeigen damit Ihre Abhängigkeit, Unfreiheit. Jegliche Feste Grunde ist ja,
wie Berdjajew es belehrt, nämlich, Objektivierung. Die Freiheit, belehrt er,
hat keinen Grund. Sie ist unergründlich. Dazu muss man hinzufugen, das es
soll nicht nur um 'Feste Grunde' gehen, sondern auch um jegliche feste
Wissen überhaupt. Ja, ja, auch jenen eigenes tiefen
Ich-Persönlichkeitswissens... //
Ich weiß mein tiefes Persönlichkeits-Ich nicht faktisch nach der Art einer
objektiven Wahrheit. Sondern ich weiß es existentiell nach der Art meiner
(z. B. wissenschaftlich) un- bzw. nichtbeweisbaren subjektiven Intuition,
welche kein starrer fester Grund bzw. ein in Stein gemeißeltes System ist,
sondern die absolute Dynamik meines existentiell-ursprünglichsten Lebens.
Abdulla:
Das alles kann auch ich über mich sagen.
Aber was wissen Sie nämlich? Wer ist dieses tiefe Persönlichkeits-Ich?
Ich denke, der ist bei allem Christus, der Heilige Geist. Wir alle haben einen und denselben 'tiefen Persönlichkeits-Ich'. Aber ganz /ungleich/ sind alle Leute hinsichtlich Bewusstseins dieser Einigkeit, mit Tiefe des Geistes.
Dirk:
Für Berdjajew ist die Freiheit nicht nur unergründlich, sondern mit dem
Menschen auch in Gott, in der Wahrheit, im Weg, im Leben. Freiheit ist
sowohl unergründlich als auch letztlich in der Fülle des Lebens. Und es gibt
eben auch die Freiheit zum Bösen, oder die Freiheit, sich Gott zu verweigern
etc.
Abdulla:
Ich furchte mich, Sie verwechseln meine Freiheit mich Gott zu verweigern mit Tatsache der Verweigerung. Meine Freiheit an den Gott Zweifel haben, mit selben Zweifel an ihm.
Wenn man sagt Ihnen 'ich zweifle nicht an dass, das es keinen Gott, kein Sinn gibt', was antworten Sie eigentlich?! 'Ader ich zweifle nicht an dass, das es Gott, Sinn gibt'?! Was wäre denn das für ein Gespräch?
Nein! Man soll sagen, das es kann sein, das der /recht hat/, und es ist möglich, dass es wirklich keinen Gott, keinen Sinn gibt. Das ist das Erste, was man sagen soll. Das Zweite schon etwa: 'aber ich, nämlich, denke nicht so, usw.'.
====================================
Dirk
// Berdjajew ('Ethische Fragen im Lichte der philosophischen Idealismus'):
Alles, was Nietzsche auf altruistischer Moral von Mitleid und Mitgefühl
sagt, erhalt in sich eine furchtbar tiefe psychologische und ethische
Wahrheit. All diese Moral ist nicht einmal über die Gegensatze zwischen
Sklave und Herr, Schwache und Stark, und kann daher nicht die Moral der
Zukunft sein. //
Dieses Zitat erhalt meine Zustimmung, auch wenn es aus dem Zusammenhang
gerissen ist. Wichtig ist mir immer Berdjajews Aufrichtigkeit. Ob er dabei
den Partnern seines Denkens immer vollauf gerecht wird, ob ihm hier und da
Fehler in der Beurteilung des Denkens anderer Philosophen etc. unterlaufen,
ist eher zweitrangig. In dieser Hinsicht machen wir alle mehr oder weniger
Fehler. An dieser Stelle sind dann auch Zweifel durchaus angebracht. Diese
sind aber immer sekundärer Art.
Abdulla:
Erlauben Sie mir Ihnen erwidern, dass Sie nicht wissen, ob 'ihm hier und da Fehler in der Beurteilung des Denkens anderer Philosophen etc. unterlaufen'. Sie wissen nur Ihre Vermutung.
'Es kann sein, unterlaufen. Aber kann sein, das ich mich irre, und Beurteile falsch' - so soll man immer zweifeln an eigene Beurteilen. Ohne diesen ständigen Zweifel gibt es nicht ziemlichen Wandel, Vervollkommnung.
Eigentlich es geht um unsere /schöpferische Unbestimmtheit/ in die Handhabung mit den Fragen.
=====================================
Hallo Abdulla,
es ist natürlich nicht Nietzsches Schuld, daß es eine Philosophie, die die
Existenz der Wahrheit nicht leugnet, schwer hat.
Abdulla:
Es gibt tausenderlei verschiedenen Philosophien, die die Existenz der Wahrheit nicht leugnen. Ob sie alle in seiner Masse der Wahrheit helfen, weil nicht leugnen?
Es soll nicht darum gehen, ob eine Philosophie bejaht, oder leugnet Existenz der Wahrheit. Das alles ist nur die Formalitäten. Es soll um die Starke der Philosophie gehen. Richtiger - um die Große selben Philosophen. Noch richtiger - um die Große jeder Persönlichkeit. Weil das Problem der Wahrheit (Gott) nicht bloß in der Verleugnung, sondern in seiner (Gottes Vorsehung) Verwirklichung ist.
Was ist die Wahrheit? Es ist ja nicht genug, die Existenz der Wahrheit abstrakt bejahen. Man soll der immer besser dienen (sie verwirklichen). Dafür soll man Vorstellung über sie immer entwickeln, vervollkommnen.
Also soll man nicht bloß den Gott (Existenz der Wahrheit) bejahen. Mon soll ihm dienen, und dafür die Vorstellung von ihm fördern.
Ich denke derzeit, das der Gott ist Gottes Vorsehung (sein eigenes historische Werden). Das ist die Evolution Weltalls, wahres Prozess. Mit anderen Worten:
/der Weg und die Wahrheit und das Leben/
Und 'zum Vater kommen' - das ist nichts anderes, wie durch widerstreben dem Evolution (dem Gott) dienen aufhören, und ihr nur reinlich Schöpferisch dienen begannen. /Das ist/ es, sich von Tieren zum Gottmenschen sich hinüberschaffen.
Ich sagte Ihnen, das Berdjajew /etwas/ noch nicht vollkommen verstand im wesen des Christentum. Ich meine nicht, dass er Sich irre geführt hat. Ich meine, das ich, möglicherweise, einige prinzipiell neue Erkennungen erreichen habe.
1) Sinn Jesusen Selbstopferung. Auf welche Weise das ist Weg zum Rettung der Welt (Gottes Vorsehens/Evolution)?
2) Der 'Gottes Vorsehungen' (der Evolutionen, der Weltrettungen) Schicksals Unbestimmtheit. Christus die Welt nicht /gerettet/ hat, sondern die Rettung/Schaffung die Welt weiterführt.
3) Sinn des Leben darin ist, an diesem wahrem überhistorischem Rettung/Schaffung-Prozess die Welt (die Evolution, die Gottes Vorsehung) nach Kräften teilnehmen.
Und aus dieser Stellung kann man verstehen, dass Nietzsche dem Gottes Schicksal (der Evolution) mächtig /dient/. Dass heißt - den Chancen des Leben, dem Christus.
Wir alle retten den Christus, als die gesamtweltliche Evolution (den Weg und die Wahrheit und das Leben). Unsere tierischen Voreltern tuten das unbewußt. Und alle unsere Sünden entstammen aus genetischem Gedächtnis.
Übel überhaupt entstammt aus 'meonische Freiheit', wie es Berdjajew oft nennt. Im Deutsche Wikipedia kann ich soeben über 'Meon' nichts finden. Griechische 'me' (nicht) und 'on' (existierende). Termins Autor ist
Aber hier von seinen 'Meonismus' schrieb man nichts...
=============================================
Dirk:
// Ich will sagen, ich spreche über die Gerechtigkeit in anderem
Sinn. //
Erklären Sie mir diesen anderen Sinn bitte noch einmal? Ich bin mir hier
jetzt unsicher.
Abdulla:
Nehmen wir hier zum Beispiel Christuse Kreuzigung. War das Ihm ungerecht, oder gerecht getan?
Dirk:
// 'Begründung' - das ist ja /gerade/ eins von den
Kernproblemen der Objektivierung :)) //
Wenn Sie meinen, daß Sie sich innerhalb Ihres Lebens gänzlich von jeglicher
Objektivierung lösen können, dann habe ich daran meine begründeten Zweifel.
Abdulla:
Nein. So etwas über /jemandem/ sagen - das schient mir sogar lächerlich.
Es geht nicht um das, wer von uns gänzliche Vollkommenheit erreichen hat, sondern wer vollkommner ist. Ich bin mir sicher, das Berdjajew und Nietzsche fände solche eine Fragestellung nicht anstößig.
Berdjajew:
Brüderliche Verkehren im Christus ist schon ein sakramentales Eintritt in Gottes Reich. Und diese Christuses Brüderschaft kommt unauffällig in der Welt. Im Gottes Reich gibt es keinen Kollektiven, in dem gibt es nur Persönlichkeiten, es all bestand von Persönlichkeiten verschiedenen hierarchischen Stufens. Und im Gottes Reich 'Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne; denn ein Stern übertrifft den andern an Klarheit'.
=================================================
Dirk:
// Ich sage ja, Sie /auch/ bleiben noch ziemlich (im Vergleich zu
mir) in der Objektivierungsfalle. //
Dazu sage ich: Sie dürfen dieser Ansicht sein. Ich nehme das zur Kenntnis.
Abdulla:
Das ist klar... Aber was denken Sie darüber? Wir dürfen einander alles frei sagen. Aber ob wir /frei/ sind? Inwiefern jeder von allzumenschliche Gleichheitskomplexen frei ist? - darin ist die Frage, und /das/ ist ein Problem...
Dirk:
Die Verabsolutierung der Objektivierung ist schlecht, nicht aber deren
pragmatischer Gebrauch, ausgerichtet auf das und untergeordnet dem Reich der
Freiheit, der Wahrheit, der Liebe. In unserem menschlichen Zusammenleben hat
die Objektivierung durchaus ihre absolut notwendige Berechtigung. Berdjajew
sah das nicht anders.
Abdulla:
Ich fürchte mich, dass der erste Satz ist für mich derzeit zu zusammengesetzter :) Nicht im philosophischem Sinn, sondern grammatisch.
Zweiten hat ich, allerdings, verstanden...
Ja, 'in unserem menschlichen Zusammenleben hat die Objektivierung durchaus ihre absolut notwendige Berechtigung'. Deshalb lebe ich ein gänzlich Einsiedler leben. Ich bin unfähig mich an die Objektivierungswelt auf keine Weise anpassen. Berdjajew war fähig. Und Sie, man muss denken, auch... Es kann in sich Bedrohung erhalten. Ob /Sie/ genügende psychologische Kräfte haben, 'in unserem menschlichen Zusammenleben' von dem Massenpsychologien Macht genügend frei bleiben? Sich, im gründe genommen, nicht ihr unterordnen? Man muss das zur Kenntnis nehmen...
===============================================
Dirk:
Und ich stimme auch damit überein, daß Nietzsche quasi heute auch oft für die verschiedensten
philosophischen Ansichten benutzt wird. Deshalb sagte ich sinngemäß ja auch
schon in einer Mail zuvor, daß jeder Mensch heute persönlich die Geschichte
bis in die Gegenwart hinein neu durchleben und eigene Schlußfolgerungen
ziehen, Urteile, Visionen entwickeln muß. Es kommt dabei jedoch darauf an,
sich von den anderen Menschen nicht zu isolieren. Das wiederum heißt aber
auch nicht, daß ich mich in meinem Denken den Strömungen anpassen muß.
Abdulla:
Ob Sie dies für wahrhaftig halten, dass 'jeder Mensch heute persönlich die Geschichte
bis in die Gegenwart hinein neu durchleben und eigene Schlußfolgerungen
ziehen, Urteile, Visionen entwickeln' kann und soll?
Ich denke, das ist derzeit
1) Unmöglich.
2) Nicht authentisch aktualer historischer Aufgabe.
Weil Gottes Vorsehung (die Evolution) ist bei weitem nicht nur 'Schlußfolgerungen
ziehen, Urteile, Visionen'. Sie ist ein komplexer wahrer Prozess des Schaffens des Heiligen Geists über dem Weltall. Und da gibt es vielen Einzelheiten dieses Gottes Weltschöpfung/Weltregierung. Eigentlich all das, was Leute nur machen - das alles ist Einzelheiten dieses Arbeit weltlichen Willen über dem Weltall. Und alles fordert die /Spezialisierung/. /Deshalb/ rate ich um die Reformierung kirchliche Bewusstsein.
Alle können nicht Physikern sein. Oder, sagen wir, Kunstmalern, Militär, Geschäftsmännern, Zahnärzten usw. sein. Auch alle können nicht Philosopher, Prophet, Kleriker sein.
Doch! Nicht jeder soll ein Kunstmaler, Militär, Geschäftsmann, Zahnarzt sein. Aber jeder Mensch /soll/ ein Denker sein, und, so oder so, Philosoph ist. Eine Persönlichkeit, Geistwesen ist. Und dieser Umstand macht jeden Philoshop (jeden Mensch) zu einem potenziellen Prophet. Einer kann so hohe Erkenntnis in seinem Geist erreichen - so der Welt wahre Umwälzung üben. Eben dies passiert vor 2000 Jahren. Und Jesus sagt nicht 'jeder Mensch heute persönlich die Geschichte
bis in die Gegenwart hinein neu durchleben und eigene Schlußfolgerungen ziehen, Urteile, Visionen entwickeln muß', sondern 'niemand kommt zum Vater denn durch Mich'.
Es ist so, das da 'heute persönlich die Geschichte bis in die Gegenwart hinein neu durchleben und eigene Schlußfolgerungen ziehen, Urteile, Visionen entwickeln muß' - gibt es ein Ruf frei und selbstständig zu sein. Und das ist richtig teilweise. Es kann sein, das hier berg sich auch Zurückgezogenheit, Entfremdung, menschliche Misstrauen zur Nächstenseele.
Es kann sein, dass Sie von Nietzsche trennt irgendwelche unbewußte Ursachen schlimmeren Eigenschaft. Deshalb Sie können ungerecht sein in Ihre 'folge
Nietzsche nicht innerlich, geistig'. Es kann eine Folge einen geistlichen Mangel in /Ihrer/ Seele sein, obwohl sie denken dass in /seiner/. Man soll nimmer daran überzeugt sein (man soll zweifeln).
Dirk:
Aber wenn Nietzsche etwas sagt, was mir widerstrebt, werde ich auch
Widerstand leisten, obwohl ich auch unrecht haben kann. Aber so, wie ich
auch immer wieder der Welt mit ihren Verlockungen, Illusionen, Erpressungen
zu widerstehen gedenke (Jesus widerstand auch.), so würde ich auch einem
Nietzsche und selbst Berdjajew widerstehen, wenn deren Gedanken meiner
primären Intuition der Gottmenschlichkeit, meiner gottmenschlichen
Geisteshaltung zuwiderlaufen würden.
Abdulla:
'...wenn deren Gedanken meiner primären Intuition der Gottmenschlichkeit, meiner gottmenschlichen
Geisteshaltung zuwiderlaufen würden...'
Na, ja... Sie vertrauen Ihren eigenen 'primären Intuition' mehr, als den Nächstens 'primären Intuition'. Um nicht solche Fehler machen, es soll Priorität der Freiheit über jegliche primäre Intuition sein. Mann soll Frei sein, auch an seine primäre Intuition Zweifel haben. Man soll imstande bin, sich fragen 'ob meine primäre Intuition der Gottmenschlichkeit, meiner gottmenschlichen Geisteshaltung' nicht eine Krankheit erhalt? Es ist ja ganz christlich, immer reuen und Mangeln eigenes Seele suchen. Und wenn Sie bedingungslos Ihren primären Intuition der Gottmenschlichkeit, Ihren gottmenschlichen Geisteshaltung vertrauen - wie können Sie Ihre Seele von Ihre /primäre Sünde/ Schritt für Schritt retten?
Dirk:
Deshalb werden sie aber auch nicht
automatisch zu meinen Feinden. Doch bisher fühle ich mich mit Berdjajew
durch und durch verwandt und spüre keinen Widerstand. Bei Nietzsche ist es
dagegen eher so, daß ich ihn zum Teil auch nicht verstehe. Und ich folge
Nietzsche nicht innerlich, geistig, nur weil Sie sagen, daß man das soll.
Entweder ich finde den Zugang zu Nietzsche persönlich oder eher weniger oder
auch nicht. Was soll ich machen? Ich werde mit Nietzsche nicht in der Weise
warm wie mit Berdjajew. Das ist derzeit eben so. Und ich mache mir auch
keine Gedanken darüber, mich zwanghaft umzuorientieren. Ob ich zu Nietzsche
in Zukunft einen anderen Zugang finde, das interessiert mich jetzt, ehrlich
gesagt, nicht. Das schließe ich aber auch prinzipiell nicht aus. Das heißt
aber nicht, daß mich Nietzsche nicht beeindruckt hat bzw. gegenwärtig nicht
immer wieder beeindruckt.
Abdulla:
Wann sagt ich, dass man soll Nietzsche innerlich, geistig folgen?
Ich sage, dass ich meine primäre Intuition nicht über Ihre primäre Intuition stelle. Ihre primäre Intuition kann da gegen meine primäre Intuition recht haben (ich kann von meiner primäre Intuition irregeführt sein hinsichtlich Nietzsche, oder noch jemand). Es geht darum, ob Sie umgekehrtes bejahen, oder negieren?
==============================================
Dirk:
Die Freiheit zur Neuorientierung, so denke ich, habe ich sehr wohl. Dazu
sehe ich aber derzeit keinen Anlaß.
Abdulla:
Zur welche Neuorientierung sehen Sie derzeit keinen Anlaß? Wenn es um die Bewertung der Nietzsche geht - ich vorschlage noch nichts mit ihm.
Ich bin von ihm sehr beeindruckt und bewerte ihn sehr hoch, Sie aber nicht so stark beeindruckt sind, und bewerten nicht so hoch. Und wir begannen sogar nicht ihn /erörtern/, absprechen. Wieso kann ich Ihnen sagen 'orientieren Sie sich neu'?
Es kann ja sein, das /ich bin der/, wer von uns sich neuorientieren solle...
Dirk:
// Doch, doch. Wenn Sie z. B. meinen, nichtgleichbedeutend in ihrer Bedeutung
als Philosophen oder in der Qualität als Menschen, in der Qualität ihrer
Fähigkeiten usw., gut, dann kann man diese Einteilung vornehmen. Aber diese
Einteilung hat keine allgemeingültige Bedeutung, ist immer relativ und muß
jeweils von einem jeden einzelnen Menschen getroffen werden, der z. B. im
Falle von Nietzsche und Berdjajew die jeweiligen Lebensumstände und
Lebensgeschichte der Denker mit berücksichtigt. Nicht Sie können mir sagen,
wer der größere Philosoph von beiden ist. Sondern das werde ich persönlich
für mich entscheiden. Ich toleriere aber, wenn Sie das anders sehen.
Hierüber läßt sich dann miteinander streiten. Aber wie gesagt: Einen
letztlichen Beweis wird es auch hier nicht geben. //
Abdulla:
'...Sondern das werde ich persönlich /für mich/ entscheiden...'...
Wann habe ich Ihnen gesagt, wer der größere Philosoph von beiden ist?
Jeder frei entscheidet (soll frei entscheiden) alles persönlich, selbständig. Aber nicht 'für sich'. Für dem Gott (der Evolution). Aber an alle Entscheiden soll man immer zweifeln. Sonst geraten, meiner Ansicht, wir in der Objektivierung.
Und wenn wir kommen zum einen gemeinen Entscheidung über etwas (zum Beispiel - 'Jesus Christus wirklich Gott ist'), unsere gemeine Entscheidung /auch/ soll unter ständigem Zweifel bleiben. Und Verdoppelung hier soll keines fall als doppelte Verstärkung die gesamtes Entscheidung akzeptiert. Nietzsches alleine persönliche Entscheidung ('Jesus Christus kein Gott ist') kann starker sein. Ein einziger Mensch /kann/, theoretisch, wider ganze Welt recht haben.
Dirk:
Die Bedeutung eines Philosophen für mich ist davon abhängig, wie nahe ich
ihm vor allem von meinem Herzen her komme. Dies läßt aber keine
Schlußfolgerung für die Größe des Philosophen zu. Berdjajew behauptete ja,
Kant sei der größte. Auch darüber läßt sich streiten. Daran kann man dann
auch zweifeln. In dieser Hinsicht sträube ich mich doch gar nicht gegen
Zweifel.
Ich halte die Frage nach der Größe eines Philosophen für nicht
ausschlaggebend und eher für zweitrangig, und einen endlosen Streit darüber
für überflüssig. Primär geht es mir um den Inhalt, die die Denker
vermitteln, und meiner Auseinandersetzung darüber auch mit anderen.
Abdulla:
Sonst ich erinnere mich, wie Berdjajew über Platon schrieb, sei er der größte...
Es geht um die Menschen überhaupt. Um menschliche Aberglauben, das alle gleich sind. Ich halte die Frage nach der Größengrad Menschen für
ausschlaggebend und wenn nicht für erstrangig, doch für prinzipiell. Warum endlos streiten darüber? Wer von uns vollkommner ist - das soll immer eine offene Frage blieben. Eine endlose Unbestimmtheit (der Zweifel) in unserem Verhältnis zur Frage soll jegliche Streit darüber behindern, und nicht ein Tabu.
Dirk:
Das Buch: 'Die Philosophie der Ungleichheit' habe ich nicht gelesen. Das
Zitat ist interessant. - Wenn Sie damit andeuten wollen, daß ich für
Gleichmacherei bin, dann versichere ich Ihnen, daß dies so pauschal nicht
stimmt. Gott gegenüber sind alle Menschen gleich, doch in ihrer jeweiligen
persönlichen Qualität einzigartig. Dies ist eine grundlegende Überzeugung
von mir, die ich mit Berdjajew teile.
Abdulla:
Allerdings, im Vergleich einer abstrakten absolute göttliche Vollkommenheit alle Leute wäre gleich in ihre Vollkommenheitsgraden. Aber ob es eine solche gibt?
Nietzsche behauptete, dass es keinen solchen Gott gibt.
Nietzsche:
Vom höheren Menschen
1.Als ich zum ersten Male zu den Menschen kam, da that ich die
Einsiedler-Thorheit, die grosse Thorheit: ich stellte mich auf den
Markt.
Und als ich zu Allen redete, redete ich zu Keinem. Des Abends aber
waren Seiltaenzer meine Genossen, und Leichname; und ich selber fast
ein Leichnam.
Mit dem neuen Morgen aber kam mir eine neue Wahrheit: da lernte ich
sprechen "Was geht mich Markt und Poebel und Poebel-Laerm und lange
Poebel-Ohren an!"
Ihr hoeheren Menschen, Diess lernt von mir: auf dem Markt glaubt
Niemand an hoehere Menschen. Und wollt ihr dort reden, wohlan! Der
Poebel aber blinzelt "wir sind Alle gleich."
"Ihr hoeheren Menschen, - so blinzelt der Poebel - es giebt keine
hoeheren Menschen, wir sind Alle gleich, Mensch ist Mensch, vor Gott -
sind wir Alle gleich!"
Vor Gott! - Nun aber starb dieser Gott. Vor dem Poebel aber wollen wir
nicht gleich sein. Ihr hoeheren Menschen, geht weg vom Markt!
2.
Vor Gott! - Nun aber starb dieser Gott! Ihr hoeheren Menschen, dieser
Gott war eure groesste Gefahr.
Seit er im Grabe liegt, seid ihr erst wieder auferstanden. Nun erst
kommt der grosse Mittag, nun erst wird der hoehere Mensch - Herr!
Verstandet ihr diess Wort, oh meine Brueder? Ihr seid erschreckt: wird
euren Herzen schwindlig? Klafft euch hier der Abgrund? Klaefft euch
hier der Hoellenhund?
Wohlan! Wohlauf! Ihr hoeheren Menschen! Nun erst kreisst der Berg der
Menschen-Zukunft. Gott starb: nun wollen _wir_, - dass der Uebermensch
lebe.
Abdulla:
Nietzsches Fehler indem ist, dass er da, aus /seinen/ primären Intuition, wichtigsten nicht verstanden hat. Jesus ist nicht nur größte Gefahr. Er ist sein, Nietzsches Ideal, wirklicher Übermensch - der Herr.
Und da ich sehe auch Berdjajews Missverstand. Nicht ein prinzipiell Missverstand, nein. Nur Mangeln in Verstanden.
Jesus Christus - der Herr ganzen Lebens Weltalls ist. So akzeptiert man Ihn. Weil Er selber so Sich akzeptiert und, meiner Ansicht, hat recht.
Jesus:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Abdulla:
Und wenn Sie erinnern sich seines, Berdjajews, Terminologie... Er sagt über 'Gewalt' immer in die negative Bedeutung. Er verstand nicht im Nietzsche Höchsten.
Nietzsche deklariert den Willen zur Macht als Wesen des Lebens. Und das ist so großartig, so bedeutend, so richtig - dass einfache, simple Vernunft dies unfähig ist akzeptieren. Und es gibt keinen objektiven Denkensweg dies begreifen. Nur selbe Wille zur absoluten weltlichen Gewalt können sich nachweisen.
Jesus opfert Sich um 'alle Gewalt im Himmel und auf Erden'. Aber hier soll man beifugen, dass ein anderes Aspekt diesen absoluten 'Gewalt im Himmel und auf Erden' ist absolute Wille zum gänzliche ewige Schaffen 'über sich hinaus'.
Nietzsche:
Ich liebe Den, der ueber sich selber hinaus schaffen will und so zu Grunde geht.
Abdulla:
Gibt denn Jesus nicht um 'über sich selber hinaus schaffen' Sich kreuzigen?
So das alle jene abstrakte Eigenschaften des Übermenschen, was Nietzsche nur in seinem Seele großartig überlebt - war schon im Historie der Menschheit buchstäblich in selbem Dasein verwirklicht, erfüllt.
Beide höchste Eigenschaften (Wille zur Macht und Wille zur Schaffen), die Nietzsche nur wörtlich als übermenschlich akzeptiert, sind Eigenschaften selben Gottmensch, und, im Christus ist /einst und dieselbe/. Einst und dieselbe - ohne Spaltung zum verschiedenen Willen.
Und wenn Nietzsche seinen Kollege im Weltschaffen/Regieren nicht anerkennen hat - dieser Umstand hat vielen unbewußtlichen Ursachen. All die man soll ihm gern verzeichnen, und alle seine Korrekturen dankbar übernehmen.
Hauptsachlichste Ursache Nietzsches Blindheit (hinsichtlich Jesuss Übermenschlichkeit) ich sehe in selbem /Wesen/ Willen zur Macht. Denn es gibt keiner größeren Eifersucht, als /Eifersucht wegen Weltgewalt/. Weil eben /sie/ liegt auf dem Wesen des Geists. Aber wenn er auferstehe, und man die Möglichkeit habe mit ihm ein wenig plaudern... Ob er nicht genügend klug war, um alles verstehen?
Nietzsche:
Niemals noch gab es einen Uebermenschen. Nackt sah ich Beide, den
groessten und den kleinsten Menschen: -
Allzuaehnlich sind sie noch einander. Wahrlich, auch den Groessten
fand ich - allzumenschlich!
===============================================
Dirk:
// Ob es falsch, oder richtig ist, Zweifel an dem eigenem
tiefen Persönlichkeits-Ich zu haben!? Ich weiß nicht. Und Sie wissen auch nicht. //
Ja, Sie haben insofern recht, daß ich es nicht objektiv weiß. Aber ich weiß
es eben existentiell. Ich werde es Ihnen nie beweisen können. Es ist eine
Frage des Glaubens. Übrigens glaubte ich früher an meinen Atheismus. Hier
vollzog ich einen Wandel, bekam Zweifel. Aber auch als bekennender Atheist
glaubte ich an die Tiefe meiner Menschlichkeit, die ich jedoch nicht
zugleich als Gottmenschlichkeit verstand. Aber das Verstehen war sekundär,
der ursprüngliche Glaube dagegen primär und hat sich nicht gewandelt. Dieser
Glaube war in mir als Atheist und ist jetzt in mir als bekennender Christ
gleichermaßen gegenwärtig.
Abdulla:
Dass ich nicht weiß (noch objektiv, weder existentiell)
'Ob es falsch, oder richtig ist, Zweifel an dem eigenem
tiefen Persönlichkeits-Ich zu haben'
- das bedeutet nicht, dass ich am eigenen tiefen Persönlichkeits-Ich bezweifele.
Und wenn Sie am eigenen tiefen Persönlichkeits-Ich nicht zweifeln, /weil/ existentiell /wissen/, dass es nicht /richtig/ ist...
Ich habe schon gesagt, dass /jegliche/ wissen soll man bezweifeln. Wo ist Garantie, dass ich /einen anderen Wissen/ in der Abgrund meines Unterbewußtsein mit existentiellen Wissen nicht /verwechsele/?
Dirk:
// Aber was wissen Sie nämlich? Wer ist dieses tiefe Persönlichkeits-Ich?
Ich denke, der ist bei allem Christus, der Heilige Geist. Wir alle haben
einen und denselben 'tiefen Persönlichkeits-Ich'. Aber ganz /ungleich/ sind
alle Leute hinsichtlich Bewüstsein dieser Einigkeit, mit Tiefe des Geistes. //
Ja, ich trage Christus in mir und bin dennoch ganz ich selbst. Ich muß mein
eigenes Leben führen. Das kann Christus nicht für mich und nicht für uns
alle. Er ist uns vorausgegangen. Wir müssen den Weg schöpferisch
weiterführen und vollenden.
Abdulla:
Wer ist dieser 'ganz ich selbst'?
Dirk:
// Meine Freiheit an den Gott Zweifel haben, mit selben
Zweifel an ihm. //
Sie haben die Freiheit, an allem zu zweifeln. Dabei sind Sie aber in der
Gefahr, alles zu verlieren.
Abdulla:
Ob Sie ohne Gefahr, alles zu verlieren leben wollen, dabei Frei sein?
Was heißt 'alles'? Ich denke, das ist unser gesamtes Schicksal im Christus (in der Evolution). Deshalb gibt es keinen verschiedenen 'alles für mich', 'alles für Ihnen', 'alles für Jesus', 'für Nietzsche' usw..
Alles (die Evolution) ist gemein für alle. Und da steht die Frage - ob alles überhaupt unter Gefahr ist?
Jesus:
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
Abdulla:
Auf Russisch die Stelle 'die Pforten der Hölle /sollen/ sie nicht /überwältigen/' so übersetzen ist, dass 'die Pforten der Hölle /werden/ sie nicht überwältigen'. Kategorisch 'nicht überwältigen'. Ohne Chance zu überwältigen.
Helfen Sie mir bitte begreifen; ob auch deutsche Übertragung 'sollen sie nicht überwältigen' hier, im Zusammenhang, müß man auch kategorisch verstehen?
Russische Übertragung macht alles sinnlos (oder soll man Christus hier korrigieren). Weil ohne Gefahr für Schicksal dem göttlichen Leben, Gottes Vorsehung - es auch kein Sinn zu leben, kämpfen gibt; daher gibt es keine Freiheit in der totale Vorausbestimmung.
============================================
Dirk:
// Sie schreiben: " Wenn man sagt Ihnen 'ich zweifle nicht an dass, das es
keinen Gott, kein Sinn gibt', was antworten Sie eigentlich?! 'Ader ich
zweifle nicht an dass, das es Gott, Sinn gibt'?! Was wäre denn das für ein
Gespräch?
Nein! Man soll sagen, das es kann sein, das der /recht hat/, und es ist
möglich, dass es wirklich keinen Gott, keinen Sinn gibt. Das ist das Erste,
was man sagen soll. Das Zweite schon etwa: 'aber ich, nämlich, denke nicht
so, usw'. " //
Sie haben recht. Das ist kein Gespräch. Aber beim Glauben gibt es letztlich
kein Kompromiß. An diesem Punkt wird der Mensch unnachgiebig. Das ist ein
Problem, vor allem wenn man den anderen Glauben verunglimpft, verdammt.
Abdulla:
Wenn ich hier recht habe, und wenn 'Das ist kein Gespräch', wie vorstellen Sie sich einen Ihren Gespräch mit einem Atheist? Oder mit einem Muselman, in welches Glauben Jesus nicht als Gottes Sohn figuriert?
Dirk:
Aber wenn ich nun einmal daran glaube, daß es Gott und einen Sinn im Leben
gibt. Was soll ich machen, wenn ich daran im existentiellen Sinne keinen
Zweifel habe? Soll ich mich verleugnen? Zweifel an Gott können mir nur
kommen, wenn ich einen logischen Beweis nach objektiven Maßstäben verlange.
Abdulla:
Was sollen Sie machen?! Meines Erachtens, Sie sollen eben so sagen 'daran glaube, daß es Gott und einen Sinn im Leben
gibt'. Er sagt 'ich glaube umgekehrt'. Was dann? Wie können sie miteinander philosophieren, ohne dass vorher zulassen - Opponent kann /recht haben/.
Ob das nicht einfach ist?
Oder ist es unmöglich über Glauben diskutieren?
Jene 'Hartnäckigkeit' im Glauben soll man in selben Existenz an den Tag legen vermögen. Für einen Christ das heißt sich für Christuss Vorsehung, für der Vermehrung Chancen Seines (meines tiefen Ich-Persönlichkeits) ewiges Gewalt/Schaffung opfern. Wie Pavel, Petrus und andere Heilige.
In einem Gespräch aber soll man unendlich höflich sein. Paradoxweiße um ganz christlich mit Nächsten behandeln, müß man bei dem Gespräch mit einem Atheist zulassen, das er recht haben kann, dass es kann sein, dass Jesus kein Gott ist. Sonst stellen wir unsere primäre Intuition über nächstens primäre Intuition... Das heißt sich über ihm stellen.
===============================================
Dirk:
// Nehmen wir hier zum Beispiel Christuse Kreuzigung. War das Ihm ungerecht,
oder gerecht getan? //
Sagen Sie es mir doch einfach. Ich weiß jetzt nämlich nicht, worauf Sie
hinauswollen.
Abdulla:
Ich will darauf hinaus, dass es gibt keinen bestimmten 'Gerechtigkeit', wie es Objektivierung unseres Bewusstseins wahrnimmt. In einem Sinn man hat Jesus gerecht gekreuzigt, in anderem - ungerecht.
Aber wann ich von 'Gerechtigkeit' im Anfang sprach - Sie hatten sofort bestimmten sinn wahrgenommen.
So ist auch beim Zweifel. Ich rede über Zweifel in einem Sinn, Sie aber betrachten im lichte negativen sinn des Skeptizismus.
Vor allem muss man begreifen, das die Verobjektivierung Bewusstseins heißt, daneben vielen anderes, Uneindeutigkeit vielen Begreifen immer nicht vergessen.
Es gibt gute und es gibt schlechte Zweifel. Es gibt irdische, und es gibt himmlische Gerechtigkeit. Und so mit vielen anderen Begreifen. Auch gibt es guten und schlechten Sinn Skeptizismus. Ohne guten Skeptizismus im Sinne Sokrates 'ich weiß, nur dass ich nichts weiß' - kann man nicht Verobjektivierung leisten und bleibt ein Dogmatiker sein, ob er Gläubiger oder Atheist ist. Eben weil man seine eigene primäre Intuition bezweifeln noch nicht fähig ist.
Es gibt auch guten und schlechten Sinns Dogmatismus.
Es war ein Berdjajews Zeitgenosse, ein Publizist:
http://www.bbkl.de/s/s1/schestow_l.shtml
Er hat Berdjajew viel lustig belächelt in seinem Aufsatz 'das Lob der Dummheit (anlässlich Berdjajews Buch 'Sub specie aeternitatis')'.
Schestow kann nicht verstehen, wieso Berdjajew 'undogmatische Dogmatismus' Lebens predigt.
Für Objektiviertes Bewusstsein A = A, B = B.
Dogmatismus = Dogmatismus.
Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit.
Zweifel ist Zweifel.
Gott ist Gott usw.
Man darf nicht den Begriffen verschiedene Aspekte berühren und vermuten.
Aber ob Sie hören mich? Gibt es zwischen uns nicht ein Wand aus Ihrer Überzeugung und Sicherheit an Ihre primäre Intuition, die geheißet Ihnen weißt Gott was...
Dirk:
// Es geht nicht um das, wer von uns gänzliche Vollkommenheit erreichen hat,
sondern wer vollkommner ist. //
Was ist damit gewonnen, wenn klar wäre, wer vollkommener ist? Wenn Sie z. B.
vollkommener sind als ich, was folgt daraus? Und woher würden Sie die
Sicherheit nehmen, anzunehmen, daß Sie vollkommener sind?
Oder habe ich Sie jetzt vollkommen mißverstanden?
Abdulla:
Es soll niemals /klar/ werden, wer vollkommener ist. Wenn es einmal uns /klar/ wird - wir werden sofort in neue Objektivierung geraten.
Und die Frage 'Und woher würden Sie die Sicherheit nehmen, anzunehmen, daß Sie vollkommener sind?
?' - betrifft eben Sie, nicht mich.
Ich stelle (nach und nach) Frage an Sie: 'Woher Sie die Sicherheit nehmen daß Ihre primäre Intuition vollkommener ist, als meine primäre Intuition?'.
Was antworten Sie mir?
Ich sage Ihnen noch mal - habe keinen Sicherheit, das ich (meine primäre Intuition) vollkommener ist, als Sie sind(als Ihre primäre Intuition).
// Das ist klar... Aber was denken Sie darüber? Wir dürfen einander alles frei
sagen. Aber ob wir /frei/ sind? Inwiefern jeder von allzumenschliche
Gleichheitskomplexen frei ist? - darin ist die Frage, und /das/ ist ein
Problem... //
Ich frage mich, wie Sie darauf kommen? Aus dem, was ich Ihnen bisher
geschrieben habe, können Sie es meiner Ansicht nach nicht entnehmen,
schlußfolgern. Oder suchen Sie mir doch die Sätze noch einmal heraus, die
ich Ihnen geschrieben habe und aus den hervorgeht, daß ich in der
"Objektivierungsfalle" bin. Vielleicht können Sie mich ja überzeugen.
Abdulla:
Dies spricht mir meine primäre Intuition. Sie spricht mir nicht, dass 'Sie in der
"Objektivierungsfalle" sind. Lesen Sie mich, bitte, aufmerksamer. Sie spricht mir, dass Sie sitzen in der Objektivierungsfalle /tiefer/, als ich.
Und wenn Ihre primäre Intuition Ihnen umgekehrt spricht - ich habe nichts dagegen. Ob Sie etwas dagegen haben, dass meine primäre Intuition 'spricht mir, dass Sie sitzen in der Objektivierungsfalle /tiefer/, als ich'?
Die Frage besteht nicht darin, 'wer in der "Objektivierungsfalle" ist, und wer nicht?'. Solche eine Fragestellung wäre, eben, noch eine Objektivierung.
Verobjektivierung fragt: 'wer tiefer in Objektivierung ist, wer nicht so tief?'. Das heißt - wer mehre Vorkommung seines Bewusstseins besitzt, wer wenige?
Eben dies ist (soweit meine primäre Intuition mich nicht irreführt) Hauptthema eines brüderlichen Verkehrs im Christus.
Dirk:
// Deshalb lebe ich ein gänzlich Einsiedler leben. Ich bin unfähig mich an die
Objektivierungswelt auf keine Weise anpassen. //
Sie meinen bestimmt, daß Sie unfähig sind, sich an die "Objektivierungswelt"
(objektivierte Welt) anzupassen. Oder? Wenn ja, dann denke ich dazu, daß Sie
ein Mindestmaß an Anpassung leisten müssen, etwas essen z. B. usw.
Wie lange leben Sie schon so?
Abdulla:
Danke schön! Eben 'unfähig bin mich an die objektivierte Welt anzupassen'.
Was betrifft 'ein Mindestmaß an Anpassung leisten müssen, etwas essen z. B. usw.'...
Was ist der Kern der Anpassung? Das ist Widerstand. Den Kern der Anpassung bekämen wir wie Erbe von unseren Tierureltern. Und das ist Ursache menschlicher Sündhaftigkeit.
Und Essen ist hier weit zweitrangig. Ja, auch Überessen bekam aus tierische Vergangenheit, da Tieren sollen ihre Vorraten an eigene Speck machen.
Hauptsachlichste ist der Widerstand. Gerade ihn will besiegen Jesus als veraltete Gottes (Evolutions) Gesetz durch Seinen oppositionverneinende Selbstaufopferung.
Ich bin unfähig genetische Überlebung wegen jemandem Widerstand leisten. Ich will das nicht tun /keinesfalls/. Und seit dem, als ich dies fest akzeptieren hat (etwa 8 Jahr schon), der Kern all meines Geistiges Lebens darin besteht, das ich mich zum christliche Selbstaufopferung psychologisch vorbereite.
Weil wenn du nicht laut dem irdisches Ehrengesetz leben willst und kann, dann gibt es andere Wege. In diesen Fragen man soll konkret sein und wählen. Sonst ist es Unehrenhaftigkeit.
===============================================
Dirk:
// Sie ist ein komplexer wahrer Prozess des Schaffens des Heiligen Geists über
dem Weltall. //
Der Heilige Geist ist in uns und nirgends sonst. Jeder Mensch ist ein
eigenes ganzheitliches Universum.
Abdulla:
Ja, 'der Heilige Geist ist in uns und nirgends sonst'. Und eben durch uns schafft er immer Weltall. Und dieser Prozess man darf auch die Evolution nennen. Oder Gottes Vorsehung.
Ein anderer Name des Heiligen Geist ist 'Selbsterhaltungstrieb'. So das wenn wir sagen 'der Heilige Geist ist in uns und nirgends sonst' - wir sollen auch Tieren und Pflanzen unter 'uns' meinen.
Also die Evolution ist eine dauernde Schaffung des Selbsterhaltungstriebs, das heißt den Heiligen Geists, der in /uns/ und /nirgends sonst/ ist.
=================================================
Dirk:
// Es kann sein, dass Sie von Nietzsche trennt irgendwelche unbewußte Ursachen
schlimmeren Eigenschaft. Deshalb Sie können ungerecht sein in Ihre 'folge
Nietzsche nicht innerlich, geistig'. Es kann eine Folge einen geistlichen
Mangel in /Ihrer/ Seele sein, obwohl sie denken dass in /seiner/. Man soll
nimmer daran überzeugt sein (man soll zweifeln). //
Vielleicht, wenn Nietzsche plötzlich wieder auferstehen würde, würde er mich
genauso wenig verstehen und mir gegenüber auch nicht gerecht sein.
Abdulla:
Ich aber denke, 'wenn Nietzsche plötzlich wieder auferstehen würde, würde er /mich/' sehr gut verstehen. Ich sagte schon. Ich bin sicher, dass ich ihm erklären vermöge, wer Jesus ist.
Dirk:
Aber ich habe mich mit Nietzsche auch nicht so intensiv beschäftigt wie mit
Berdjajew.
Aber nur, weil ich mich auf Nietzsche nicht so einlasse bzw. einlassen kann,
Nietzsches Gedanken nicht immer verstehe und teilweise auch nicht für
richtig halte, finde ich es schon sehr anmaßend und nicht gerecht von Ihnen,
bei mir aus diesem Grunde einen geistigen Mangel zu vermuten.
Abdulla:
Es macht nichts, dass 'Sie /finden/ es schon sehr anmaßend und nicht gerecht von Mich'... Dagegen habe ich nichts, weil ich zur Kenntnis nehme, dass Sie recht haben können. Ich bin nicht einverstanden, wenn jemand an eigenem 'Empfindung' keinen Zweifel hat...
Dirk:
Sie sagen mir sinngemäß: Sag mir, wie du zu Nietzsche stehst, wie du über
ihn denkst, und ich sage dir, wer du bist, wie vollkommen du bist. - Das
geht so nicht, finde ich.
Abdulla:
Nein. Es kann sein, dass ich selber zu Nietzsche falsch stehe.
Deshalb sage ich sinngemäß nicht: 'Sag mir, wie du zu Nietzsche stehst, wie du über
ihn denkst, und ich sage dir, wer du bist, wie vollkommen du bist'.
Ich sage so nicht sogar anlässlich des Jesus.
Niemandem wurde ich sagen sinngemäß: Sag mir, wie du zu Jesus stehst, wie du über
Ihn denkst, und ich sage dir, wer du bist, wie vollkommen du bist.
Denn es kann sein, dass ich stehe auch zu Jesus falsch.
Dirk:
// Na, ja... Sie vertrauen Ihren eigenen 'primären Intuition' mehr, als den
Nächstens 'primären Intuition'. //
Ich habe nur meine eigenen primären Intuitionen und nicht die meines
Nächsten. Aber ich kann mich in den Nächsten intuitiv einfühlen. Aber auch
das sind meine primären Intuitionen. Was anderes habe ich nicht. Und von da
gehe ich aus.
Abdulla:
Es geht darum, ob man und wiefern frei ist.
Allerdings jeder hat nur seine eigenen primären Intuitionen.
Und meine primäre Intuition spricht mir, dass ich etwa tausendmal besser (als Sie) verstehe, wer ist Nietzsche, welches Bedeutungen Persönlichkeit ist. Auch mit Jesus und Berdjajew. Und ich kann das Ihnen aufrichtig sagen. Warum? Weil ich stelle meine primäre Intuition ständig unter Frage. Ob sie mir nicht irreführt?
Und mein Zweifell macht unser Gespräch möglich. Ich, kann alles Ihnen sagen, was ich nur denke.
Und Sie? Wie können Sie zu mir, zum jemand ganz aufrichtig sein? Ja alles, was Sie nur mir kritisch sagen, sogar nur /kritisch denken/ - sofort wird das zur Verurteilung, Urteilsspruch. Ob Sie mir aussagen, oder sich enthalten. Oder?
Deshalb frage ich:
'Gibt es zwischen uns nicht eine Wand aus Ihrer Überzeugung und Sicherheit an Ihre primäre Intuition?'
==============================================
Dirk:
// Um nicht solche Fehler machen, es soll Priorität der Freiheit über jegliche
primäre Intuition sein. Mann soll Frei sein, auch an seine primäre Intuition
Zweifel haben. //
Die Freiheit ermöglicht die Intuition, aber die Freiheit ersetzt sie nicht,
steht über ihr, bewertet sie. Sondern Freiheit und Intuition bilden eine
Zwei-Einheit.
Sie haben eine andere Vorstellung von Freiheit als ich. Und ihre Vorstellung
stimmt auch nicht mit der Berdjajews überein.
Abdulla:
Sie so /denken/. Ich /denke/, dass /ich/ von uns beiden der bin, wer Berdjajews Vorstellung näher ist.
Man soll nicht seinem Gesprächspartner zeigen, was ist was, und wer ist wer. Nur eigene Vorstellung schildern.
Dirk:
// Man soll imstande bin, sich fragen 'ob meine primäre Intuition der
Gottmenschlichkeit, meiner gottmenschlichen Geisteshaltung' nicht eine
Krankheit erhalt? //
Auch wenn sich eine Krankheit in meinem Geist befindet, meine primäre
Intuition der Gottmenschlichkeit bleibt letztlich erhalten. Reinigen muß ich
mich von der Krankheit, fortlaufend. Da gebe ich Ihnen recht.
Abdulla:
Also seien Sie imstande Ihre primäre Intuition kritisch betrachten?
Meine primäre Intuition kann gesunder (vollkommner) sein, als Ihre? Ich halte das für hauptsachlichste Frage. Alles anderes ist zweitrangig in einem geistigen Verkehr (wiefern meine primäre Intuition mich nicht irreführt).
Dirk:
// Wann sagt ich, dass man soll Nietzsche innerlich, geistig folgen? //
Sie sagten es so: " Was Nietzsche dem Verstanden der Welt geistlich übt, das
kann man nur auch geistlich, das heißt innerlich losen."
Habe ich Sie falsch verstanden?
Abdulla:
1) Ich sage, dass es meiner Ansicht nach so ist. Es kann sein, das ich Nietzsches geistige Bedeutung aufbausche. Wieso 'man soll Nietzsche innerlich, geistig folgen'?
2) Es gibt, meiner Erachtens, eigentlich nur ein einziger Problem im geistlichen Verkehr - eigener primäre Intuition nicht mehr, als Nächster primäre Intuition vertrauen.
Alle andere Frage ist zweitrangig. Ob man 'soll Nietzsche innerlich, geistig folgen', wiefern folgen, oder überhaupt nicht folgen - das alles überhaupt kein Problem an sich ist. Jegliche Streit hat seine Ursache nur in der dogmatischen Überzeugung an Gerechtigkeit eigener primäre Intuition.
Dirk:
// Ich sage, dass ich meine primäre Intuition nicht über Ihre primäre Intuition
stelle. Ihre primäre Intuition kann da gegen meine primäre Intuition recht
haben (ich kann von meiner primäre Intuition irregeführt sein hinsichtlich
Nietzsche, oder noch jemand). Es geht darum, ob Sie umgekehrtes bejahen,
oder negieren? //
Ihre und meine primäre Intuition kann man nicht einander entgegensetzen,
aufwiegen. Diese Intuitionen sind jeweils ursprünglich, unsere
ursprünglichste gottmenschliche Beziehung zueinander, über die wir zu
Gemeinschaft kommen können.
Sie und auch ich können jedoch Intuitionen haben, die sekundär, angelernt,
nicht ursprünglich sind. Und diese können und müssen auch angezweifelt
werden.
Abdulla:
Ich hoffe, Sie werden nicht behaupten, dass Sie erste Intuition von zweiten vollkommen abgrenzen verstehen. Weil es bedeutete, dass Sie auf die Unfehlbarkeit, gänzliche Vollkommenheit Anspruch erheben.
Also Sie können erste Intuition mit zweiten etwa verwechseln? Oder?
Und ob ich besser verstanden kann sie abgrenzen? Das heißt - ob meine primäre Intuition reiner sein kann? Eben das ist ja der Vollkommenheitstand des Geistes.
Und wenn meine primäre Intuition /reiner sein kann/, dann ob meine Intuition über Nietzsche gerechter sein, naher zur Wahrheit sein kann, obwohl dabei ihre primäre Intuition ihnen anderes spricht?
===============================================
Dirk:
// Aber an alle Entscheiden soll man immer zweifeln. Sonst geraten, meiner
Ansicht, wir in der Objektivierung. //
Der Zweifel tendiert zur Objektivierung. Der Zweifel kann vom Verstand her
nur Beweise gelten lassen, wobei sich der Zweifel auf diese Weise in
nichtendende (endlose) Widersprüche verstricken muß (Kant). Oder der Zweifel
führt zur anarchisch-chaotischen Auflösung, wenn man keine primäre
Orientierung gelten läßt.
Abdulla:
Es gibt guten und schlechten Zweifel. Schlechte Zweifel tendiert zur Objektivierung. Aber Unverständnis guten Zweifel auch tendiert zur Objektivierung. Mann soll beiden Zweifel verstanden.
Dirk:
// Ein einziger Mensch /kann/, theoretisch, wider ganze Welt recht haben. //
Das stimmt. Aber dieses Rechthaben gilt nur für einen bestimmten
geschichtlich-zeitlichen Moment, ist auf die konkrete geschichtliche
Situation bezogen. Bezogen auf die Ewigkeit hat kein Mensch mehr recht als
der andere, denn in der Ewigkeit sind wir jeweils ganz bei uns selbst und in
Gemeinschaft.
Abdulla:
Die Ewigkeit ist nicht gegeben als etwas Vorausbestimmtes. Es kann sein, das die Gottes Vorsehung (die Evolution) vermögt nicht die Entropie überwinden. Die Pforten der Hölle können überwältigen.
Von dieser Stellung es ist ein Objektivierungsfehler, die Ewigkeit als ein objektives Kriterium verstanden. Um /Chancen/ die Ewigkeit effektiv dienen, man soll auch Ungleichheit des Menschen (hinsichtlich ihres Beitrag in die Ewigkeitschancen) akzeptieren.
Und wenn wir sagen 'jemand hat recht' - damit soll man meinen nichts anderes, wie 'der beitragt die Chancen der Ewigkeit der Leben', und nicht 'der etwas authentisches spricht'. Weil gibt es keinen solchen Authentizität, wie 'die ewige Leben'. Es gibt nur Möglichkeit, es gibt nur Chancen der Leben, und Chancen des Tods. Es gibt zwei verschiedene Perspektiven.
Also wenn ich sage 'Nietzsche hat vieles richtiges gesagt' - ich meine, dass er potentiell Weltrettendes in seiner Seele überlebt und aussprechen hat. Und etwas von seinen Geist soll all Weltall übernehmen.
Dabei es kann sein, das es gelingt ihm, dem Weltall nicht. Die Pforten der Hölle können überwältigen. Und Sie auch können daran schuldig sein, an den Entropiechancen teilnehmen.
Berdjajew noch mal:
'Ihr ekstatischer Durst nach Gleichheit war die Vertilgung des Lebens und all seiner Fülle und Werten, war der Durst nach Raub der göttlichen Welt und Vernichtung jegliche Große in der Welt. Nichtexistenzsgeist bewegt Sie, /er/ hat euch eure egalitären Ideen und Leidenschaften auf die Seele binden. Das Gesetz der Entropie, was zum Tode des Universums durch eine gleichmäßige Verteilung der Warme fuhr, fungiert durch euch ins soziale Leben'.
Dirk:
// Es geht um die Menschen überhaupt. Um menschliche Aberglauben, das alle
gleich sind. Ich halte die Frage nach der Größengrad Menschen für
ausschlaggebend und wenn nicht für erstrangig, doch für prinzipiell. //
Gut.
Für mich gibt es jedoch immer zwei Seiten: 1. Die Gleichheit der Menschen
ihrer Würde nach (Gleichheit vor Gott). 2. Die Ungleichheit der Menschen
ihrer Qualität nach.
Fällt die 1. Seite weg, dann entsteht ganz schnell das "Herr und
Knecht"-Verhältnis, welches ich kategorisch ablehne.
Abdulla:
Was heißt 'Gleichheit vor Gott'? Ist es nicht der Herdenpsychologie Geheisen?
In der /Gleichheit vor Gott/ gibt es noch nicht wirklicher /Einheit im Gott/ (im Jesus).
Wir oder fühlen die Einheit unserer tiefen Ich-Persönlichkeit im Jesus, oder noch nicht. Und keine 'Gleichheit vor Gott' kann hier helfen.
Dirk:
// Wer von uns vollkommner ist - das soll immer eine offene Frage bleiben. //
Diese Frage zu erörtern, führt ganz schnell dazu, einen Menschen niedriger
einzustufen. Das ist einfach schlecht. Jeder Mensch hat das Potential,
vollkommener zu werden. Und nur darauf kommt es an.
Abdulla:
'Niedriger', 'hoher', 'Stufen' - das alles ist noch Cäsarsreich Problemen, allzumenschliche Komplexen. Im göttliche Einheit Weltalls tiefen Ich-Persönlichkeit im Jesus müssen solche Anstrengungen automatisch sich aufheben.
Und wenn sie sich noch nicht automatisch aufheben... Was hilft jegliche Tabu an '/manche Frage/ berühren'?
============================================
Dirk:
// Nietzsches Fehler indem ist, dass er da, aus /seinen/ primären Intuition,
wichtigsten nicht verstanden hat. Jesus ist nicht nur größte Gefahr. Er ist
sein, Nietzsches Ideal, wirklicher Übermensch - der Herr. //
Aber für mich ist Christus nicht mein Herr oder ein Übermensch, sondern mein
innerlich Geliebter.
Abdulla:
1) Und was soll das bedeuten? Ob der Umstand 'Aber für mich ist Christus nicht mein Herr oder ein Übermensch, sondern mein innerlich Geliebter' spricht hier für irgendeine Richtigkeit? Oder sehen Sie sich nicht im Wandel, und Ihre 'Aber für mich ist...' ist etwas Endgültiges?
2) Es geht nicht darum, ob Christus jemandes konkret Herr ist. Er ist Herr des Lebens (der Evolution) überhaupt. Das heißt seines eigenen ewigen Willens (Instinkts) Herr. Oder? Er ist in keinem Sinn der Herr? Alle tauschen sich 2 000 Jahre?
Der Mensch ist von Anfang sündig (etwas, was überwinden werden soll) /weil/ er noch kein Herr seines Willen ist. Und vom Jesus Christus soll alle Menschheit eben ein Herr der Welt, und nicht schon ihrer Knecht sein lernen. Das heißt, im Ideal, alle Kalorien seines Wesens an Weltschaffen (an der Chance ewigen Lebens, gegen die Chance der Entropie) widmen.
Dabei in einer anderen Annäherung Er ist, allerdings, mein innerlich Geliebter.
Dirk:
// Nietzsche deklariert den Willen zur Macht als Wesen des Lebens. Und das ist
so großartig, so bedeutend, so richtig - dass einfache, simple Vernunft dies
unfähig ist akzeptieren. Und es gibt keinen objektiven Denkensweg dies
begreifen. Nur selbe Wille zur absoluten weltlichen Gewalt können sich
nachweisen. //
Ich finde das so nicht großartig und richtig. Letztlich ist das auch eine
Frage, welche Macht man meint. Aus meiner Sicht wird die Macht Gottes durch
die weltliche Macht erdrückt und vernichtet. In bezug auf die Welt hat Gott
keine Macht, in bezug auf die Liebe ist er allmächtig. Aber allmächtig hat
in bezug auf die Liebe die Bedeutung, daß sich dem Menschen durch Gott der
tiefste Sinn des Lebens offenbart, dem der Mensch in Freiheit zustimmen
kann. Den Sinn kann der Mensch in dieser Welt verwirklichen, aber er muß es
nicht. Gott kann und will den Menschen nicht zwingen, weil Er sich nach
Freiheit sehnt.
Abdulla:
1) Sie finden das so nicht großartig und richtig... Was soll das hier bedeuten?
Wenn /ich/ sage 'Ich finde etwas so, oder so' - das bedeutet immer, dass ich falsch finden kann, weil ich stelle jegliche meine Intuition unter Zweifel. Aber bei Ihnen ist es noch nicht so glatt... Oder?
2) Es gibt göttliche Macht, aber auch göttliche Ohnmacht.
Und 'wird die Macht Gottes durch die weltliche Macht erdrückt und vernichtet' - hier gibt es nichts weich stimmen. Das ist eine Tragödie. Und es kann sein, dass das Leben vernichtet wird. Dass die Entropie überwältigt.
Eigentlich immer vor sich geht der Kampf zwischen Chance göttliches Leben und Gottes Tod (zwischen Evolution und Entropie). Was sagen Sie mir 'Aus meiner Sicht wird die Macht Gottes durch die weltliche Macht erdrückt und vernichtet'. Ob Sie denken, dass ich es nicht sehe und verstände? Es ist ja so, als Gott schon überhaupt keine Chancen hat gegen den Satan (die Evolution gegen die Entropie). Aber all Sinn unseres Lebens darin ist, den Gottes Machtes Chancen dienen. Und nicht einander abstrakt und entfremd sprechen: 'wird die Macht Gottes durch die weltliche Macht erdrückt und vernichtet'...
Und solches Verhältnis zum Gottes Schicksal wie zum meinen eigenen ewigen Schicksal - fordert nicht nur Schöpferische christliche Liebe, aber auch /Wille zur Macht/. Eigentlich ohne zweiten Bestandteil des Willens ist erste absolut haltlos. Weil Christus göttlich vereinbart in Sich beiden.