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Ein Zoo à trois

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  • Аннотация:
    Zwei Ehefrauen, und jede von den beiden mit deinem Kind. Warum denn nicht, wäre ich Muslim oder Hindu. So was ist von dem Koran jedem Mann erlaubt, und die ur-indischer "Gesetzbuch des Manu" hat überhaupt nichts dagegen. Gott sei Dank, der Autor ist mit jeder von beiden ins Bett gegangen, und viel mehr als einmal!

  (Memoiren eines Moskauer Casanovas - XXXVII.)
  
    []
  
   Ein Zoo à trois
   ( Verlängerung der Novelle VII - "Kein Gott außer mir")
  
  
   Yuri Zimmermann
  
               
  Zwei Ehefrauen, und jede von den beiden mit deinem Kind. Warum denn nicht, wäre ich Muslim oder Hindu. So was ist von dem Koran jedem Mann erlaubt, und die ur-indischer "Gesetzbuch des Manu" hat überhaupt nichts dagegen. Gott sei Dank, der Autor ist mit jeder von beiden ins Bett gegangen, und viel mehr als einmal!
  Von Kindheit an mag ich die Zoos nicht.
  Noch als dreijähriges Kind habe ich das Durows Kämmerlein 1 besucht. Noch bei dem alten Zirkus am Tsvetnoj Boulevard. Und das war schrecklich. In einem Keller ohne Fenster, im Halbdunkel machen arme halblebendige Tierchen gehorsam allerlei Sprünge, doch wie unter der Peitsche. Aber vor allem ein bestialischer Gestank. Der Atmen ist schwer und speiübel, und nur ein einziger Gedanke: Sofort raus! Allerdings die Eltern, nach besten Wissen und Gewissen, hielten mich da drin so unglaublich lang, dass ich fürs ganze Leben geleistet hatte: Hass gegen Ausblick auf Tiere in Zellen fassen. So widert es der Natur. Der Natur der Tiere, die inmitten der Natur bleiben müssen. Aber auch widert es meine eigene Natur.
  Weit ehrlicher sind die heutzutage in Schwang gekommene "Umgekehrte Zoos", wo die Tiere im Freien leben, und die menschlichen Zuschauer an denen aus festen Zellen weiden. In China, Afrika, Chile, und sogar Neuseeland. Oder mindestens das, was man auf Deutsch Streichelzoo nennt: Dort dürfen Besucher die niedlichen Tiere berühren und füttern.
  Doch in Moskau am Anfang der Neunzigerjahre, wenn auch nach der Perestroika, hatte man kaum Auswahl. Und wenn Kira uns mit Maja vorgeschlagen hat, mit unserer Kinder zusammen den Zoo besuchen - na ja, wieso denn nicht? Draußen ist sommerlich warm, heiter und sonnig, an den Stranden von kleinen Teigen riecht nach frischem Wasser, da der Zoo eben erst gründlich saniert wurde. Kein uralter Schmutz und Dreck, alles nagelneu und frisch - was für ein Freiraum und Spaß für unseren Kleinen!
  Zweijährige Julia mit Kira, und bei uns der Wowotschka 2 . In seinem drei Jahren bringt er schon in Erinnerung die gleichnamige Hauptperson von der versauten russischen Witzen: genauso rotzfrech, eitel und schamlos. Was soll man dazu sagen? Er hat selbstverständlich alles das schlimmste von den beiden Elter geerbt. Dahingegen fand er eine enorme Anklang jenseits der eigenen Promenaden-Kinderwagen: "Ja, es passiert so was manchmal. Aber eher stoße ich mich der Dame hinein 3 .
  Die U-Bahnstation "An der Barrikaden", aus Moskauer Sicht, ist sogar auch von meinem Haus nicht so weit entfernt. Geschweige denn über Kira. Von ihrer "Oktober Feld" bleibt es überhaupt nur ein Sprung. Also, abgesprochen: Treffpunkt ist am Haupteingang, vor den Kassen. Wer bezahlt, ist auch sicher außer Frage. Für diesen Fall habe ich eine Handvoll passender Zitaten
  Zum Beispiel:
  - Das ist kein Mann, sondern ein Geldbeutel (aus der Mayas Repertoire).
  Oder:
  - Wach!
  Klingt und bedeutet fast genauso wie "Wow" in modernem amerikanisch, aber mit einem ausgeprägten südländischen Akzenten. So preschen die Menschen aus dem russischen Nord-Kaukasus aus: die Georgier, Armenier, Osseten ... Und der Rechtsspruch kommt von selbst
  Habst Du Gäld? Dann ein ächter Mann. Gar keine? Pfui, nur ein Männchen. (Das war schon eher aus der Repertoire von Radio Jerewan).
  Der ähnlichen Zitaten hatte ich noch viel davon. Doch weder meine Philologin, noch fast meine Journalistin konnte es nicht befremden. Und in einem Augenblick waren wir jenseits der Schwenktür. Sicher darf man damit ein Gefühl bekommen, einen echten Macho zu sein: Da standen neben mir zwei hübsche Frauen, die zwei prägenden (jede von der beiden aber auf ihre eigene Art) Persönlichkeiten. Und dazu zwei Kinderwagen mit kleine fröhlichen Krabben, denen alles noch unerforscht wurde. Und zuallererst die Tieren. Die tatsächlichen, lebendigen! Weder Kuscheltiere, noch Bildchen in Kinderbücher, noch weniger dazu die flachen selbstbewegenden Figuren auf einem Fernsehschirm - aber doch die lebendigen. Sie brüllen an dich an und sind schon bereit, anzugreifen. So ein Glück, dass die Mutti daneben steht! Die Tiger sind in echt gestreift - getigert? Und ein Lächeln kommt sofort auf das Gesicht. Die Kamelle aber spucken tatsächlich. Und dazu ein ekelhaft Geruch selbst wenn nicht ein Gestank. So was stellt doch kein Bild dar.
  Irgendwann aber geht diese Fernsehserie "Aus der Tierwelt" auf den Docht. Winselei, Geplärre, Gejammer - die A und O von dem extremen Ärgern unseren Kleinen. In reicher Auswahl. Für eine Weile schaffen wir, sie mit den Spielen auf Grass abzulenken. Zu lang am Sitzen, das Bewegungsaktivität mangelt. Also, jetzt tritt vorsichtig Wolodya auf dem üppig-grünen Rasen auf, und das Kleinchen Julenka kriecht mühsam mit dem bloßen Bauch auf dem jungen Gras, erwärmt bei der hochsommerlichen Sonne.
  Unsere Euphorie dauert, leider, nicht zu lang. Ein Kind schreit um Essen, für die Andere ist es schon Schlafzeit. Aber auch die Erwachsene haben einen ziemlichen Hunger bekommen, beim Spazieren an der frischen Lüft. Es wäre schon, etwas in den Magen zu bekommen. Aber auch etwa Alkohol zu sich zu nehmen. Dank dem Wetter, der dir ins Ohr dasselbe zischelt. "Leih das Geld aus, - empfehlt die innere Stimme, - aber trink!". Und sofort bremst sich selbst: Wieso müssen zwei jungen Damen Geld ausleihen, wenn sie nebenbei einen Man haben?
  - Schaut Ihr mal hin! Ein neues Restaurant, das Indische. Kommt ihr vorbei, lass uns ein Blick hinein werfen!
  OK, Kira wirft sofort ihr Blick. Bloß nicht ins Restaurant. sondern mir ins Gesicht. Gewiss, ich kenne diesen Einblick: Sparst du das Geld für mich? Dann erspare ich dich selbst.
  Diese Lehre von Kira habe ich schon mehrmals gezogen. In einer berühmten Bar am Taganka-Platz, zum Beispiel, wo wir uns vor ihrem eifersüchtigen Mann (Dem Spion, natürlich, Sie können sich daran erinnern) verbargen. Am ganzen Anfang unserer Affäre. Oder in einer Eisdiele im Sukharewka-Gebiet, neben der Druckerei von "Literaturzeitung" 4 , wo ich als Fensterputzer nebenbei verdiente. Hier wir mit Kira wieder einmal einander "Auf Nimmerwiedersehen!" sagten. Auf meiner Kosten, selbstverständlich. Genauso versteht man selbst, dass wir uns nicht getrennt haben, sondern ein Taxi genommen. Sofort zu meiner Wohnung, um sich in einem Furioso dem Sex hinzugeben. Das ist doch der Abschied für immer, nicht weniger!
  Aber heute ist es nicht der Fall: Meine rechtmäßige Gattin stand gerade dabei. Auf kleine vorübergehende Untreue konnte sie die Augen einfach schließen. Nur ohne Verlust fürs Familienbudget - hier kämpfte sie um Leben und Tod. Und meine Bereitschaft, so ein Familienessen zu bezahlen, war diskussionswürdig für alle...
  Außer mir selbst. Gerade das Familienessen. Realitätsnah, wäre ich ein Muslim oder Hindu. So was ist von dem Koran jedem Mann erlaubt, und die ur-indischer "Gesetzbuch des Manu" hat überhaupt nichts dagegen. Zwei Frauen, und je mit einem Kind. Mit jeder von beiden hat Ihr Polygine mehrmals Liebe gemacht. Und die beiden Kinder kennen mich und lieben wie seinen oder ihren eigenen.
  Das groß aufgelegte Indische Restaurant fand sich wirklich ganz nah in der Sicht. Einfach nur die Straße zu überqueren. Jungfräulich neu und sympathisch, mit freundlichen Kellnern und der Speisekarte auf dem Europäischen Niveau. Die aktuelle Name dieser Gaststätte ist mir nicht mehr erinnerlich, aber egal: Ähnlich den hunderten anderen Geschäften, die damals am Anfang den 90-gen Jahren, hat es die Staatspleite und Rubel-Krise vom 1998 nicht überlebt, sondern spurlos verschwand.
  Heute aber, nagelneu frisch, öffnete es gastlich die Tür für unsere Familie. Drin erfanden sich sowohl ein weiträumigen Tisch, als auch zwei Kinderstühle. Da, hier sitzt Du, solange die anderen Speisekarten aufmerksam durchschauen, und bist Du im Kopf total wirr. Bin ich in die alternative Geschichte hineinschlittern oder was?
  Da sitzt rechts von mir die Maja, heute meine Ehefrau und Wolodya's Mutter. Aber wie ein Wirbelsturm durchfuhr mir die Erinnerung über sie als meine damalige Freundin, die mit ganz anderem Mann verheiratet war. Fremde Städte, fremde Wohnungen, fremde Betten - und die Zimmer in dem Universitäts-Studentenwohnheim, wo wir den Sohn gezeugt hatten. An diesen Moment fummelt er ratlos im Teller mit Nudeln in Mango-Sauce. Schmutzig wie ein Ferkel, bei uns geht es damit schnell.
  Und links - da war die Kira. Auch Ehefrau eines fremden Mannes, doch in meinem Bett fühlte sie sich immer wie zu Hause. Sowie die kleine Julen'ka. Sie nickte schon Beifall, und zwei meine fürsorgliche Mütter hatten den Fratz vorsichtig in den Kinderwagen übertragen. Ein Kissen unter dem Kopf, eine niedliche Decke obenauf, der beliebte Schnuller im Mund - und egal, ob in Moskau sind wir oder in Kalkutta (mir scheint es, genauso hieß dieses Restaurant). Passt dem Wowotschka zum Sachtester, und auch in seinem Bett ab und zu schlief!
  In dem letzten Jahr ist es alles passiert. Kira's Mann - derselbe Spion (aus dem ersten Teil, "Kein Gott außer mir") - hat erneut alle Tassen im Schrank verloren. Und Kira riss prompt mit dem Töchterchen im Arm aus von zu Hause aus. Aus dem Angst, dass er die beiden einfach töten kann: "Du bist nichts nur eine Hure, und deine Tochter ist sicher nicht von mir". Ende der Zitat und um Gottes willen, nicht das Ende des Lebens. Denn das traue ich dem Igor glatt zu. Seit den Erlebnissen der ersten Novelle sind schon einige Jahre vergangen. Meine Herzliebste hatte schon geschafft, sich vom Ehemann angeblich für immer zu trennen. Aber später, als alle alternativen Kandidaten und möglichen Unterhalter sie im Stich gelassen haben, kam Kira reuevoll zu dem Mann zurück und hat ihm zu gegebener Zeit eine Tochter geboren - nämlich diejenige Julen'ka. Aber dann hat Igor wieder verrückt gespielt.
  Endlich, in Morgengrauen, als das Mädchen schnarchte süß im Schlaf, alle Sachen aussortiert, aufgelegt, und nach bedarf gewaschen und zum Trocknen aufgehängt... Nach ein paar Gläschen Cognac zum Kaffee (ganz einfach, Stress abzubauen) und belegte Brötchen mit allem, was man im Kühlschrank zu finden hatte ... Nach einer eiligen Dusche - auch um die ganze Scheiße (im übertragenen Sinn) abzuwaschen, in dem sie letzte Stunden suhlen musste.
  Endlich konnte Kira zu mir ins Bett hineinfallen, und - was für ein Wunder! - fühlte sich wie zu Hause.
  - Meinen Sie, hat diese Frau früher nicht mehrmals derselben Haus besucht und mit demselben mir gevögelt? Aber nein, zweite Mal in den gleichen Bett kann man sich nicht hineinlegen, genauso wie, nach Heraklit, zweimal in denselben Fluss steigen.
  Damals schlich sie aus dem Haus fort, um eine schnelle Nummer zu schieben - mit dem Liebhaber, dessen sexuellen Talenten, Gerüchten zufolge, weitbekannt in und um Moskau waren. Gevögelt, eigene Ego gesättigt? Dann schnell zurück nach Haus, solange der Mann noch schläft. Doch heute, hier und jetzt, war sie wirklich daheim. Weil ihr Heim und Herd ist dort und nur dort, wo ihres Töchterchen in ihrem Kinderbett glücklich schläft. Dort und dann. Solange sie schläft.
  So verblieb der alte Philosoph Heraklit unvergänglich im Recht alle diesen Jahrhunderten und -tausenden: Dein Schwanz kann nicht zweiter Mal in dieselbe Vagina hineinstoßen. Jetzt lag unter mir nicht eine Liebhaberin, die Partnerin im Fremdgehn-Spiel, sonder meine Frau. Egal, dass nur für eine gewisse Zeit. Ehefrau für eine Nacht - warum denn nicht? Wie Kalif für einen Tag! Und heute wir mit Kira nicht bumsten, sondern Liebe machten. Oder, noch genauer, uns der Liebe hingaben.
  Als Liebhaberin nahm Sie von mir alles. Als Frau - gab sich hin. Immer wieder, Schlag auf Schlag lernte ich die sinnliche weibliche Körper kennen. Damalige Freundin schrie mit aller Stimmkraft. Heutige Frau stöhnte nur gedämpft und atmete schnell, mit kleiner bewegungslosen Pausen wegen plötzlichen und unerwarteten Beben in ihrer jähen Tiefe, feucht und begierend. Zum Glück, Julenka war ziemlich tolerant zu unseren rhythmischen Übungen jenseits des Kleiderschranks und schlief ruhig. Anders als mein eigenen Sohn, der - ob drei Monate oder drei Jahre alt - war sehr eifersüchtig und wachte sofort auf, kaum die Eltern sich dem Sex in die Armen warfen. Er konnte ganz tief schlafen, und wir waren mäuschenstill - alles umsonst.
  Prompt kam ein jämmerliches Weinen. Ein Schrei. Notruf: dringend trinken, oder essen, oder Windeln wechseln! Das stimmte für die Alter von drei Monaten. Der Dreijährige hat sich denn selbst gelernt, eine Kinderbettwand weg zu schieben und zu uns zu krabbeln. Auf jedem Fall, jeder Sexualaktivität wurde sofort abgehalten. "Siehst Du schon selbst, Wolodya ist dagegen". Gnadenlose Folter für mich und für meinem ... Ja genau, ich meine ihn, den vielleidendem.
  Jetzt aber, mit Kira, war ich durchaus glücklich. Genoss ihren üppigen Busen, die pralle Hüften und süßes Popobacken ... Kein Problem mit Verhüttung, und ich durfte immer wider mich in deine durstigen unersättlichen Tiefen vergießen. Oben, unten, seitlich ... "Erst ich dich, dann du mich, und zum Schluss küssen wir einander zusammen" 5 - das passt zur Stellung 69. In dieser Stellung hatte ich auch geschaffen, in sie zu kommen, aber nur nach mehreren lustigen Höhepunkten von ihrer Seite. Ladies first, und nichts anderes.
  Und schon im Morgengrauen, bevor glücklich einzuschlafen, hatte sie mich gehorsam in Anus hineingenommen. "Entschuldigung für die Hemmungen. So was habe ich schon langst nicht gemacht." Desto angenehmer war, mit einem von der Lust peinlichen Springbrunnen dort zu explodieren, wohin Kira als Liebhaberin mir niemals erlaubt hatte. Ah ja, meine Liebe, meine Ehefrau, nimm mich in dich für immer! Ach ja, und noch ja, und zum letzten Mal: bestimmend, richtungweisend und abschließend. 6
  Damals, erste Mal bei mir zuhause, hatte sich die kleine Julia am Morgen in Volodya's Bett ganz ruhig aufgewacht. Und auf den annähernden Mann hat sie fröhlich reagiert: Mit Lächeln und Krähen. Nicht die leichteste Spur von dem leiblicher Vater, der Kira zufolge. Gerade deswegen nahm ich das Mädchen als eigene Tochter, zumindest Pflegetochter, und dadurch als Wolodya's Schwester.
  Dazu soll ich offenbaren: später hatte ich regelmäßig erotische Träume, dass wir mit Kira in einem luxuriösen Wohnung (zweistöckigen, nicht weniger!) uns den Ausschweifungen hingeben. Endlich heiraten wir uns geheim, und Kira schenkt mir einen Sohn. Oder, in einem anderen Traum, bekennt sie alles dem Ehemann und überredet Ihn, scheiden zu lassen. Auch laden wir einen gewissen Freund mit Spitzname "Geist", der schon in der Novelle "XII. Die Sternmaus " erwähnt wurde. In diesem Traum schien er als einziger, der uns beiden noch vor diesen unglaublichen Geschichte. Ach Sigmund Freud, der alte Schwede, was hast Du über exzessive Phantasien meines Unbewusstes zu sagen? Ja, natürlich gibt es Träume ohne Bedeutung 7 , aber es ist sicher nicht der Fall.
  
  * * *
  
  Fazit: unser Familienausflug ins Zoo in diesem sonnigen sommerlichen Tag kam zu Ende ganz gesittet und glimpflich: "Schönen Abend noch, und zurück nach Haus!".
  Bis zum Schluss meiner Familienverhältnisse mit Kira war es noch weit weg. Ganz andere Sache, dass die Maja hatte nichts damit zu tun. Allerdings, den Vaterspflicht, mit dem Kind draußen zu spazieren, kann man sehr kreativ erfüllen: Wir machen ein Fahrt mit zufälligen Bus direkt dort, wo sich ganze drei Straßen treffen, benannt nach Marschälle - Birjusov, Malinovsky und Sokolovsky. (Na ja, und dazu auch Kandinsky, Strawinsky, Stanislawsky und Dostojewsky - das berühmte Sortiment von Russischen Künstler nach Ronald Reagan, kommentiert sarkastisch die innere Stimme). Da warten schon auf uns Kira mit dem Töchterchen: wenn in Sommer, dann auf dem Tisch draußen, und im Winter - drin, in einem neu geöffneten Cafe neben U-Bahn-Station "Oktober Feld". Zwei Kinderwagen, zwei glücklichen Kinder, jeder mit eigener Baby-Flasche. Zwei Tassen Kaffee, zwei Gläschen Cognac - und grenzenlos zufriedene Mutter und Vater. Was für eine glückliche Familie!
  Unsere Familientreffen dauerte bis zum Moment, wenn ich von Julen'ka eine schlechte Krankheit bekam. Gar nicht das, was den Leser von Nabokov's "Lolita" einfällt, sondern die banale Röteln. Kein Problem für ein kleines Kind, eine Woche im Bett - und das war's. Für einen 30-jährigen Mann, dagegen, ein volles Aus, mit der Temperatur etwa 40, Knochenschmerzen und bedrohlichen Anrufen und Visiten von Hygieneüberwachungsbehörde: "Vier Wochen Quarantäne. Kein Schritt über die Schwelle und keine Gäste, die diese Krankheit nicht durchgemacht haben. Die Schwangeren - niemals, bei Todesstrafe: Für den Ungeborenen die Mutters Röteln ist eindeutiges Todesurteil.
  Erst wurde Wolodya krank, und ihm zufolge reichlich die Hälfte seiner Kindergarten-Gruppe. Durchseucht und gesund geworden, genauso wie Julia selbst - und ich immer noch schufte sich ab im Bett, durchnässt vom Schweiß. Solange es dauerte, meine Verhältnisse mit der zweite Frau und so gut wie Tochter haben sich aufgehört. Ungewollt und ganz von selbst.
  Kommt hier unsere Geschichte zu Ende? Von wegen! Noch ein paar Jahren traf ich mich ab und zu mit Kira und herangewachsene Julia in ihrer neuen Wohnung am Rand von Moskau. Schöne geräumige Wohnung, dank dem neuen Sponsor. Das Mädchen hat sich an mich erinnert und prahlte freudig mit ihren riesigen, größer als sie selbst, Plüschtieren. Julias Mutter hat sich auch daran erinnert, wie ist es - mich hinein zu empfangen und immer wieder im Ozean der Lüste zu versinken. Eine Explosion von Vergnügen nach dem anderen, und ewig lang... Obwohl je weiter, desto mehr umwandelte es sich in Sportübungen im Höhepunktgewinn. Ja, wunderschön und angenehm, bis zum Ekstase - aber eben weil zynisch und technisch. Mit dem alten Liebhaber kriegst du hundertfach mehr Lust, als mit dem Sponsor, umso mehr mit dem Ex-Mann. Oder dem Ex-Mann in spe: Du hast schon die Entscheidung getroffen, ihn zu verlassen, aber er weißt davon nicht Bescheid.
  Mit mir war es viel einfacher, da du nichts niemanden beweisen musstest. Weder Eindruck machen, noch schwänzeln ... Nur pure Vergnügen für den weiblichen Körper, aushungerten nach "Vitamin Ph" (gemeint war natürlich ein Phallus). Den üppigen gepflegten Körper, verwöhnten dank Wohlstand der Mätresse. Für die Seele war nur dass Nichts geblieben. Die Kopf umnebelnde Zauberei hat sich selbst wie Nebel aufgelöst. Nur ein leichter Kitzel, während du den verbotenen Apfel aufkostest: "Wenn nur der Sponsor nichts darüber erführ!"
  Also, unsere Verhältnisse könnten noch ewig lang dauern... "Mich hat die Revolution befreiet", schließt sein Bekenntnis der Hauptheld in "Die Vergeltung" 8 von Aleksei Tolstoi ab. Ihre Wenigkeit, dennoch, der August-Putsch in Moskau und die Auslösung von der UdSSR, die mit meine Abreise nach Deutschland as Gastwissenschaftler zusammenfiel. Seitdem habe ich über diese Frau und ihre Tochter nichts gehört. Nichts und niemals. Der Zoo ist geschlossen worden, und die Tiere sind auseinandergelaufen.
  Genauso wie im Tiflis in 2015 nach der Flutkatastrophe.
  
  Fußnoten:
  
   1. Das Kämmerlein von dem Grandpa Durow - der Moskauer Tiertheater für Kinder. Sein Namensgeber, Vladimir Durow (1863 - 1934) war ein berühmter Tiererzieher.
   2. Wowotschka (Вовочка), russ. verklein. und verniedl. Ableitung von Wladimir. In Russisch sprechende Länder entspricht er dem Deutschen Kleinen Fritzchen.
   3. Indirektes Zitat aus einem dreckigen Witz über den Fähnrich Rschewski. In moderner (vom Anfang den 1980-gen Jahren bis heute) russischen Folklore dient er als Beispiel einen brutalen Alpha-Menschchen. Ein bildungsferner Macho, von deren Andrang alle Frauen aus den Fugen geraten.
   4. Die Literaturnaja gaseta (russisch Литературная газета "Literaturzeitung") ist eine auf kulturelle Themen spezialisierte russische Wochenzeitung. Etwa mehr freisinnig als die Anderen, auf dem linken Flanken der Sowjetischen Presse.
   5. Strophen aus dem berühmten Zigeunerromanze "Schwarze Augen".
   6. Zitat aus Leonid Breschnew, über die einzelnen Jahre von dem 5-jährigen Plan.
   7. Aus einem geliebten Witz über Dr. Sigmund Freud
   8. Aleksei Graf Tolstoi - der berühmte russisch-sowjetischer Schriftsteller. Sein Werk "Die Vergeltung" ist eine der bekanntesten Porno-Geschichten in der russischen Literatur.
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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