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  Einleitung
  Selbst für solche Städte wie das ostpreußische Königsberg, deren frühneuzeitliche
  Geschichte schon des öfteren im Mittelpunkt einschlägiger Untersuchungen gestanden
  hat, gibt es noch erhebliche Forschungsdefizite, etwa über die sozialen Träger des
  Warenverkehrs oder über die Umschichtungen im Handel. Hierauf ist bereits von
  F. Gause in seiner Geschichte Königsbergs aufmerksam gemacht worden.1 Noch un-
  gleich größer sind aber die Lücken für den überregionalen Handelsplatz Memel, der
  um 1800 im preußischen Ostseehandel einen gewichtigen Rang einnahm. 2 Grund ge-
  nug, um sich beiden Orten zuzuwenden und zu versuchen, durch die Auswertung kaum
  benutzter Akten diese und andere Mängel zu beheben. Dabei konnte an eine frühere,
  auf ähnlichen Methoden beruhende und analoge Zielsetzungen verfolgende Arbeit über
  den großgewerblichen Sektor der mittleren preußischen Provinzen angeknüpft wer-
  den.3
  Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Entwicklung des Königsberger und Memeler
  Handels sowie dessen soziale Träger, zeitlich eingegrenzt auf die Jahre 1763 bis
  1806. 4 Bedingt durch die Quellen bzw. zwecks Konturierung bestimmter Entwick-
  lungslinien wird der zeitliche Rahmen hier und da überschritten. Das geschieht etwa
  bei dem Versuch, die Vermögensstrukturen der beiden Handelsplätze aufzuzeigen, was
  nur durch den Rückgriff auf die Steuerlisten der Jahre 1807-1815 möglich war. Im
  Falle von Memel erwies sich sodann ein Rückgriff auf das frühe 18. Jahrhundert von-
  nöten, um die verschiedenen Phasen des Aufstieges der Stadt zu einem erstrangigen
  Handelsplatz zu dokumentieren. Die Studie widmet sich vier eng miteinander verfloch-
  tenen Komplexen, die allerdings in unterschiedlicher Intensität abgehandelt werden:
  der Entwicklung des Handels bzw. seiner einzelnen Teilsparten, der sozialen Konstitu-
  Fritz Gause, Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen, Bd . 2. Von der Königskrönung bis
  zum Ausbruch des ersten Weltkrieges, Köln, Graz 1968, S. 184 (= Ostmitteleuropa in Vergan-
  genheit und Gegenwart, Bd . 10/11) .
  Nicht zuletzt deshalb ist daher noch immer unverzichbar Johannes Sembritzki, Geschichte der
  Königlich preußischen See- und Handelsstadt Memel, 2. Auflage, Memel 1926.
  Rolf Straubel, Kaufleute und Manufakturuntemehmer. Eine empirische Untersuchung über die
  sozialen Träger von Handel und Großgewerbe in den mittleren preußischen Provinzen (1763-
  1815), Stuttgan 1995 (=Beiheft 122 der VSWG). Hier auch weiteres zum Forschungsstand, zu
  Ansatz und Literatur.
  Bereits aufgegriffen wurde diese Thematik, wenngleich unter anderen Gesichtspunkten und auf
  einer anderen Quellenbasis, von Gerhard von Glinski, Die Königsberger Kaufmannschaft des 17.
  und 18. Jahrhundens, Marburg 1964 ( = Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landes-
  kunde Ost-Mitteleuropas, Nr. 70). Der Vf. beschäftigt sich v.a. mit rechtlichen Aspekten, die
  sozialen Fragen und die Entwicklung des Handels werden nur tangien.
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  ierung der Kaufmannschaft, ausgewählten Aspekten der staatlichen Wirtschaftspolitik
  sowie binnen- und außenwirtschaftliehen Verflechtungen.
  In den ersten drei Kapiteln liegt das Schwergewicht der Erörterung auf dem ost-
  preußischen Vorort, entsprechend seiner geringeren Bedeutung folgt Memel mit eini-
  gem Abstand. Zur Verdeutlichung der sich in beiden Orten vollziehenden Prozesse
  werden teilweise ausführliche Ausblicke auf das Geschehen in Elbing, dem als Fallbei-
  spiel für den Weichsel- bzw. westpreußischen Verkehr ein eigener Abschnitt gewidmet
  ist, Stettin und Breslau gegeben, im Kapitel IV aber auch auf Danzig, Berlin, Frank-
  furt/Oder und Magdeburg. Ursprünglich war geplant, den pommerseben und schlesischen
  Vorort, außerdem solche kleineren Handels- und Gewerbestandorte der preußischen Ost-
  provinzen, die ein z.T. erstaunliches Wirtschaftspotential besaßen, wie das neumärkische
  Züllichau, das pommersehe Kolberg, die schlesischen "Fabriquen-Städte" Grünberg,
  Hirschberg, Landeshut, mit in die Analyse einzubeziehen, aus praktischen Erwägun-
  gen mußte hierauf jedoch verzichtet werden. Die im Zuge der Materialerschließung
  über sie neu gewonnenen Erkenntnisse sollen nun an anderer Stelle publiziert werden,
  insbesonders jene über die engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den sog .
  Landeshaupt- und ihren Hinterstädten. Im Falle der Provinz Ostpreußen kommt dieser
  Komplex indes bereits in der vorliegenden Arbeit zur Sprache, wird auf das ambiva-
  lente Verhältnis von Königsberg einerseits, Memel , Tilsit und Braunsberg andererseits
  eingegangen.
  Derartige Ausblicke werden v.a. deshalb praktiziert, um die Gegebenheiten in Kö-
  nigsberg und Memel besser einordnen zu können. Denn nur durch die vergleichende
  Sicht auf die Entwicklung mehrerer Wirtschaftszentren lassen sich Besonderheiten wie
  allgemeine Trends aufzeigen. So gibt es zwischen Königsberg einerseits und Berlin,
  Breslau, Magdeburg andererseits unübersehbare Parallelen wie markante Divergenzen.
  Bereits im Zuge der Untersuchung über die mittleren preußischen Provinzen konnte
  festgestellt werden, daß es selbst innerhalb der Kernlande mit ihrer scheinbar homoge-
  nen Wirtschafts- und Steuerverfassung erhebliche Unterschiede zwischen Potsdam und
  Frankfurt/Oder, zwischen Burg und Neuruppin, zwischen Berlin und Magdeburg oder
  zwischen der Alt- und der Uckermark gegeben hat. Ein derartiger Befund ist deshalb
  wichtig, weil häufig in verkürzter Weise von den Kernlanden oder den östlichen Pro-
  vinzen gesprochen und deren Wirtschaftsstruktur der der rheinisch-westfälischen Lan-
  desteile schematisch gegenübergestellt wird. Ähnlich wie sich aber die Situation in
  Schlesien markant von derjenigen in Ostpreußen abhob, unterschieden sich die Ver-
  hältnisse in der Provinz Halberstadt von denen der Kurmark, können die Stettiner
  Strukturen nicht einfach auf Memel übertragen werden. Erst wenn solche Analysen
  über die Lage in eher kleinräumigen Gebieten vorgenommen, wenn die Ursachen für
  voneinander abweichende Entwicklungen benannt worden sind, können die Gegeben-
  heiten im Magdeburgischen mit denen Ostpreußens, diejenigen in der preußischen
  Monarchie mit Kursachsen oder mit Frankreich sinnvoll miteinander verglichen wer-
  den! Ziel der vorliegenden Studie war es u.a., auf der Basis der für eine Provinz mit
  zwei überregionalen Handelsplätzen erbrachten Untersuchungsergebnisse derartige
  Unterschiede wie Gemeinsamkeiten zwischen den Wirtschaftszentren der östlichen und
  mittleren Landesteile festzustellen sowie die Gründe hierfür zu benennen.
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  Es geht folglich nicht allein um Ostpreußen, sondern die Untersuchung versteht sich
  ausdrücklich als Beitrag zu einer Geschichte des Handels in der spätfriderizianischen
  Zeit. Zwar sind in den letzten Jahren einige fundierte Monographien über die Entwick-
  lung von Handel und Gewerbe im altpreußischen Staat erschienen, genannt seien nur
  die Werke von K.H . Kaufhold und W. Treue, nach wie vor gibt es aber gerade auf
  dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte erhebliche Forschungsdefizite. 5 Und
  das, obwohl mit den in den Acta Borussica. Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik
  Preußens abgedruckten Materialien bereits wichtige Vorarbeiten geleistet worden sind.
  Allerdings brechen diese meist mit dem Jahre 1786 ab, weshalb über wichtige wirt-
  schaftliche Prozesse im Vorfeld der preußischen Reformen bislang kein schlüssiges
  Urteil abgegeben werden konnte. 6 Außerdem hat die deutsche Geschichtsschreibung
  nach 1945 der Entwicklung der östlich der Oder gelegenen preußischen Provinzen,
  welche ehedem für den Handel (Ost- und Westpreußen, Pommern) und das Gewerbe
  (Schlesien) des Gesamtstaates von zentraler Bedeutung gewesen sind, in der Frühen
  Neuzeit kein vordringliches Interesse geschenkt. 7
  Hier sollte gezielt angesetzt und zunächst mit der Betrachtung des Warenverkehrs in
  einer Provinz sowie mit ausgewählten Aspekten des Güteraustausches zwischen der
  Monarchie und ihren Nachbarstaaten begonnen werden. 8 Bei der Auswahl der oben
  genannten Städte spielte der Gedanke, die Verhältnisse in unterschiedlich strukturierten
  Handelsstädten miteinander zu vergleichen ebenso eine maßgebliche Rolle wie die
  Absicht, einige der wichtigsten Wirtschaftszentren der Monarchie zumindest kurso-
  risch mit in die Analyse einzubeziehen. Breslau, Magdeburg und - mit Abstrichen -
  Berlin repräsentieren dabei den Typus der überregional ausgerichteten Binnenhandels-
  stadt mit weitgefächerten Auslandsbeziehungen und einem entwickelten Exportgewer-
  be. Dagegen sind Königsberg, Memel, Elbing dem Typus der Seehandelsstadt zuzu-
  ordnen, der durch einen schiffbaren Strom mit einem überwiegenden agrarisch gepräg-
  ten Hinterland verbunden war und mit dessen Produkten einen regen Zwischenhandel
  trieb. Im Unterschied zu Breslau und Magdeburg besaßen sie nur ein unbedeutendes
  Exportgewerbe, so daß ihre Wirtschaft fast ausschließlich vom Handel bestimmt wur-
  de. Das traf ebenfalls für Stettin zu, allerdings besaß diese Hafenstadt ein anders struk-
  turiertes Hinterland, was direkte Auswirkungen auf das Profil seines Handels hatte und
  sie hierdurch von Königsberg und Memel abhob. Denn in Stettin spielte die Verschif-
  Kar! Heinrich Kaufbold, Das Gewerbe in Preußen um 1800, Göttingen 1978 (= Göttinger Bei-
  träge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 2); Wilhelm Treue, Winschafts- und Technikge-
  schichte Preußens, Berlin, New York 1984 ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission
  zu Berlin, Bd. 56).
  Acta Borussica. Denkmiiler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhunden. Die Handels-,
  Zoll- und Akzisepolitik 1740-1786. Bearbeitet von Hugo Rache!, Bde . 3/1 und 3/2, Berlin 1928
  (künftig zitiert AB. Akzisepolitik).
  Mit Blick auf die Landesgeschichtsschreibung über Westpreußen hat sich dazu u.a. geäußert
  Hans-Jürgen Bömelburg, Zwischen polnischer Ständegesellschaft und preußischem Obrigkeits-
  staat. Vom Königlichen Preußen zu Westpreußen (1756-1806), München 1995, S. 33f.
  (= Schriften des Bundesinstituts für ostdeutsche Kultur und Geschichte, Bd. 5) .
  Auf diese Forschungslücke hingewiesen hat zuletzt Kar! Heinrich Kaufhold, Preußische Staats-
  winschaft- Konzept und Realität- 1640-1806, in: Jb. für Winschaftsgeschichte, 1994/2, S. 33-
  70, bes. S. 64 Anm. 202.
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  fung von Produkten eine eher zweitrangige Rolle , hier wurde der Verkehr vom Import
  von Kolonialwaren und Fabrikmaterialien für Berlin und Schlesien geprägt.
  In der Studie wird versucht, die sich in den einzelnen Städten und Provinzen voll-
  ziehenden Entwicklungen nicht allein anband zeitgenössischer Statistiken aufzuzeigen,
  sondern auch die Ursachen und Zusammenhänge herauszuarbeiten. Denn nur so lassen
  sich die skizzierten Prozesse voll erschließen, insbesondere die häufigen Konjunktur-
  schwankungen sowie die Umschichtungen zwischen den einzelnen Sparten, Plätzen
  und Regionen. Zudem s ind manche Urteile über die Entwicklung Memels, Elbings
  oder Breslaus im späten 18 . Jahrhundert korrektur- resp. ergänzungsbedürftig. So wird
  in der Literatur vielfach ein recht schematisches Bild vermittelt und etwa von einer
  anhaltenden Blüte Königsbergs in den neunziger Jahren, von einer Prosperität Stettins
  um 1800 gesprochen, obwohl gerade die Oderstadt damals noch mit den gleichen Pro-
  blemen zu kämpfen hatte wie fünfzig Jahre zuvor. Außerdem haben sich die meist
  älteren Werke vornehmlich auf die Untersuchung bestimmter Sparten konzentriert. Im
  Falle der preußischen Seestädte war das der Getreideexport, dessen Bedeutung zwar
  nicht in Abrede gestellt werden soll, der gleichwohl aber nur einen Teil des "Com-
  merciums" ausmachte. Gerade die Beschäftigung mit den einzelnen Branchen über
  einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hinweg zeigt, daß es "den" Königsherger
  Handel ebensowenig gegeben hat wie "den" Verfall Elbings nach 1793 . Vonnöten ist
  vielmehr eine differenzierte Betrachtungsweise, die ähnlich wie der Vergleich der
  Entwicklung mehrerer Städte neue Einsichten erbringen kann.
  Die Fülle einschlägiger Materialien hat ebenso wie der territoriale Rahmen zu einer
  Konzentration der Untersuchung auf den Waren- und Produktenhandel geführt. Ande-
  rerseits war es aufgrund der spärlichen Überlieferung, Ausdruck unübersehbarer Ent-
  wicklungsdefizite, nicht möglich, eingehende Ausführungen über das Bank- und Geld-
  geschäft zu machen. Auch insofern stellt die Analyse lediglich einen ersten Versuch
  dar. Infolge der Vernachlässigung dieser wichtigen Sparte können die teilweise inten-
  siven Verbindungen, die zwischen Königsberg auf der einen Seite, Berlin, Amsterdam
  und London auf der anderen existiert haben, somit nur gestreift werden. Ein weiteres
  Dilemma ergibt sich aus dem fast vollständigen Fehlen der privaten Überlieferung,
  d. h. von kaufmännischen Geschäftsbüchern und Korrespondenzen. Durch die vorran-
  gige Auswertung des Schriftgutes preußischer Behörden ließ sich daher nur ein kleiner
  Teil der Geschäftsverbindungen inner- wie außerhalb der Monarchie aufzeigen. Unge-
  achtet dieser Defizite konnten durch die Auswertung eines teilweise erstaunlich dich-
  ten, allerdings breitgestreuten und daher nur mit einem hohen Zeitaufwand zu er-
  schließenden Archivmaterials wichtige Erkenntnisgewinne erzielt und somit das in der
  einschlägigen Literatur bisher vermittelte Bild wesentlich ergänzt werden.
  Darüber hinaus war die Untersuchung nicht als reine Handelsgeschichte konzipiert,
  sondern es wurde von vornherein ein dreifacher Ansatz versucht. Die sozialen Träger
  des Handels sollten nämlich ebenso mit in die Betrachtung einbezogen werden wie
  diejenigen hohen Beamten, die maßgeblichen Anteil an der Gestaltung der Wirt-
  schaftspolitik hatten. Und das wiederum bedingte Exkurse über die Modifikationen in
  der preußischen Handelspolitik. Berührt wird in diesem Zusammenhang ferner die
  Frage, warum gerade ostpreußische "Wirtschafts-" und "Bildungsbürger" sich um
  1800 zu entschiedenen Befürwortern des Freihandels aufwarfen und dadurch in Gegen-
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  satz zu Berliner "Schutzzöllnern" gerieten, warum viele von ihnen zu den Wegberei-
  tern und Trägern der späteren Reformen gehörten. Aufgrund ihres sozialgeschichtli-
  chen Ansatzes versteht sich die vorliegende Monographie sodann als Beitrag zur nach
  wie vor aktuellen Diskussion über die Herausbildung des neuzeitlichen Bürgertums.
  Außerdem liefert sie durch den Exkurs über die jüdischen Kaufleute Königsbergs An-
  regungen für die Beschäftigung mit der Rolle religiöser Minderheiten im Vorfeld der
  Frühindustrialisierung.
  Bis auf wenige Ausnahmen konnten keine neueren polnischen Arbeiten zur Thema-
  tik berücksichtigt werden, was sich indes in erster Linie für Elbing als Mangel erweist.
  Denn bedingt durch die Grenzziehungen von 1945 stehen weder das friderizianische
  Königsberg noch Memel im vorrangigen Erkenntnisinteresse polnischer Historiker,
  auch scheinen wissenschaftliche Abhandlungen über den behandelten Komplex in rus-
  sischer bzw . litauischer Sprache noch eher selten zu sein. Zum Teil wird dieses Di-
  lemma aber dadurch kompensiert, daß Elbing wie Breslau hier vornehmlich als Folie
  dienen, mit deren Hilfe die Entwicklung in Königsberg in einen größeren Zusammen-
  hang gestellt wird. Das Interesse war somit weniger auf die konkreten Verhältnisse in
  den beiden Städten gerichtet, sondern die Gegebenheiten in Elbing , Breslau, Stettin
  und Danzig dienten quasi als Maßstab für den ostpreußischen Vorort, der wiederum
  beispielhaft für Tendenzen und Umschichtungen im Handel der preußischen Monarchie
  am Ende des Alten Reiches stehen sollte. Hervorzuheben ist an dieser Stelle ferner,
  daß sich zahlreiche polnische Arbeiten vorrangig auf die quantitativen Entwicklungs-
  aspekte konzentrieren und dem ausgehenden 18 . Jahrhundert eine weniger starke Be-
  achtung schenken. Danzig, aufgrund des zeitlichen Rahmens der Analyse hier nur für
  die Jahre 1795 bis 1806 von Belang, wird lediglich gestreift.
  Die Arbeit beruht fast ausschließlich auf den Beständen des Geheimen Staatsarchi-
  ves Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem, jedoch unter Einschluß der jetzt hier
  befindlichen Königsherger Akten. Aus pragmatischen Gründen verzichtet werden muß-
  te auf die städtische Überlieferung sowie auf die Bestände im Breslauer Staatsarchiv.
  Ausgewertet wurden sodann noch ausgewählte Kirchenbuchbestände im Evangelischen
  Zentralarchiv (v.a. für Königsberg, Memel, Stettin) sowie die älteren und neueren
  Literaturtitel zum Thema. Allerdings machte sich auch hier eine Eingrenzung erforder-
  lich, konnte nicht jede das Thema tangierende Arbeit herangezogen werden.
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