Петров Алексей Юрьевич
Koschtschei und die Illuminaten

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Vorwort

Tauchen Sie ein in eine Welt, wo das Wunderbare und das Unerklaerliche Hand in Hand gehen. Dieses Maerchen, eine Fantasy aus der fernen Vergangenheit entfuehrt Sie in eine Zeit, wo Magie noch an der Tagesordnung war und das Schicksal der Menschen untrennbar mit den Launen mystischer Wesen verknuepft. Diese Geschichte, gewoben aus den Faeden der Fantasie, findet auf ueberraschende Weise Anklang in den neuesten Ereignissen unserer modernen Welt, und lehrt uns, dass die Antworten auf heutige Fragen vielleicht in den Legenden von gestern verborgen liegen. Lassen Sie sich verzaubern von einer Erzaehlung, die nicht nur das Herz erwaermt, sondern auch den Geist inspiriert, ueber die Grenzen des Moeglichen hinaus zu denken. Kommen Sie mit auf eine Reise, die beweist, dass die alte Magie in der Lage ist, auch die duestersten Zeiten zu erhellen und umgekehrt.

Koschtschei und die Illuminaten

Es lebte einst Koschtschei [so etwas wie Lich], genannt der Unsterbliche. In Wahrheit war er nicht unsterblich, doch trug er den Beinamen trotzdem sei es, weil er viele Doppelgaenger, Dreifachgaenger und allerlei Klone hatte, sei es, weil er selbst an seine Unsterblichkeit glaubte.

Sein Reich war gross und ueberreich. So weitlaeufig war es, dass manch entlegener Winkel wild und menschenleer dalag, versumpft, von Sturmbruch versperrt oder vergiftet durch aus dem Erdinnern unerfindlich hervorgesickerte Gifte.

Koschtschei besass bemalte Gemaecher und facettenreiche Hallen, scharlachene Rubine und lupenreine Diamanten, nicht kleiner als die Faust eines Saeuglings, schoene Jungfrauen, baerenstarke Generaele und gewandte Meister der Bergwerke.

In seinen Gemaechern veranstaltete Koschtschei stattliche Empfaenge. Am liebsten aber hockte er in einer unterirdischen Hoehle, denn das Tageslicht war ihm nicht hold.

Bei solchen Gelegenheiten schickte Koschtschei zu Empfaengen und Rauten seine Doppel- und Dreifachgaenger, waehrend er sich selbst in der Hoehle verbarg, in unterirdischen Wasserbecken schwamm und vor sich hin blubberte.

Alles waere gut gewesen, haette ihm nicht eine Dzhunia-Vedunia [Weissagerin] geweissagt, dass er seines eigenen Reiches verlustig gehe, falls er nicht das Reich eines benachbarten kleinen Steppenzaren erobere. Der Krieg, so er denn entstuende, dauere nur einen Monat oder zwei und sei dann zu Ende; andernfalls muessten alle in der Hoelle brennen.

Koschtschei glaubte der Weissagerin und begann, einen gluehenden, gehaerteten Pfeil zu schmieden, um das Steppenreich zu ueberwinden.

Sowohl das Steppenreich als auch Koschtscheis Reich lagen in Laendern, die Oirazien genannt wurden, und die Bewohner dieser Laender hiessen Oirazen.

Das Reich des kleinen Steppenzaren war nicht so ausgedehnt, doch immerhin ein wenig wild. In den Steppen liefen Schweine, Kuehe streiften umher und kauten nachdenklich am Graeslein; Mais und Sonnenblumen wuchsen. Die Steppenbewohner waren nicht abgeneigt, vom Feuerwasser zu kosten oder Kraut des Vergessens zu rauchen und danach, wie es Brauch ist, Krawall zu machen, zu raufen und auf allerlei Weise Unfug zu treiben. Es war gang und gaebe, dem Nachbarn einen Kohlkopf, ein Huhn oder gar ein halbwuechsiges Ferkel zu stibitzen.

In den Amtsstuben wurden die Dinge durch Gaben geregelt. Eine benoetigte Urkunde war nicht zu erbitten, wenn man dem Schreiber nicht einen Beutel Eier oder ein schoenes Stueck Speck brachte. Und fuer groessere Anliegen taugten nur Perlen oder Rubine mit Saphiren.

Die Steppenbewohner konnten in gewoehnlicher Menschensprache reden, doch wenn sie sich am Feuerwasser berauschten, brummten und grunzten sie zumeist.

Dem kleinen Steppenzaren behagte Koschtscheis Vorhaben nicht. Er versammelte seine Tiunen [Amtleute] und Baskaken [Tributeintreiber] und sprach: Meine getreuen Tiunen, ich will und werde mich nicht Koschtscheis Gnade ausliefern. Was ist zu tun?

Die Tiunen und Baskaken rieten, in die Reiche der Illuminaten zu ziehen, um dort Schutz zu erflehen. Diese Reiche lagen in den Laendern, die Okzident hiessen.

Der Steppenzar stammte aus chasarischem Geschlecht und war ueberaus gerissen. Er machte sich gen Okzident in die Reiche der Illuminaten auf, um dort seinen Kniefall zu leisten. Dort angekommen, wandte er sich an die Kaiser der Illuminaten mit folgender Rede: O ihr Illuminaten, lichte Antlitze, vom Luzifer, dem Morgenstern, inspiriert! Ich schwoere euch Treue und ueberlasse euch mein reiches Steppenreich mit unerschoepflichen Tiefen, weiten Steppen und fetten Herden. Auch mein Steppenvoelkchen gebe ich euch hin, wild zwar, doch arbeitsam. Fuehrt bei uns illuminatische Ordnungen ein, und mein Voelkchen wird Tag und Nacht fuer euch arbeiten fast unentgeltlich. Treibt nur Koschtschei von meinem Reich fort.

Die Kaiser der Illuminaten hoerten, hoerten und das Angebot des Steppenzaren sagte ihnen zu.

Zu sagen ist, dass die Illuminatenreiche sehr stark und reich waren, ja um ein Hundertfaches reicher als Koschtscheis Reich.

Dort gab es Schnellstrassen und himmelhohe Tuerme, wunderliche Tempel, smaragdgruene Felder, schneeige Berge und glasklare Seen. Viele Bewohner der Illuminatenreiche beherrschten allerlei Wissenschaften und Kuenste, Gewerbe und Handarbeiten, zumal Zauberkunst und Schwarzkunde.

Sobald irgendein Bedarf entstand, erfanden sie sogleich ein kluges oder einfaches Werkzeug dafuer, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Wollten sie einen Widersacher tilgen, verstrickten sie ihn in Zauberei und Beschwoerungen, sodass er vergass, was er urspruenglich wollte. Dann packten sie ihn mit blossen Haenden und rupften ihn wie ein Huhn. An listiger Waffentechnik, fuer Nah- wie Fernkampf, gab es bei den Illuminaten Ueberfluss.

Die Kaiser der Illuminaten riefen ihre Zauberer und hiessen sie, einen Bann gegen Koschtschei zu bereiten. Und sie schickten einen Schwarm dreiaugiger Raben aus, um Koschtschei zu beobachten.

Koschtschei schmiedete den Pfeil, schmiedete und endlich war er geschmiedet. Die dreiaugigen Raben kreisten indessen in der Naehe am Himmel. Koschtschei legte den gluehenden Pfeil auf die Sehne und zielte in Richtung Steppenreich.

Als sie das erblickten, kraechzten die Raben allesamt. Doch weil die Raben Zaubervoegel waren, vernahmen ihr Kraechzen nur die Zauberer und Magier der Illuminaten.

Koschtschei liess die Sehne schnalzen. In demselben Augenblick wirkten die Zauberer der Illuminaten ihren Bann. Auf dem Weg des gluehenden Pfeils erhob sich ein gewaltiger Sturm. Ein Windstoss riss den Pfeil herum, wirbelte und drehte ihn und lenkte ihn zurueck auf Koschtschei.

Der gluehende Pfeil traf Koschtschei s machu ins Rueckgrat. Ob die Geschwindigkeit des Pfeils nun ein Mach oder mehr betrug, davon haben sich keine Kunde erhalten [Wortspiel; s machu bedeutet mit einem vollen Schwung, zugleich Anspielung auf Mach als Mass der Schallgeschwindigkeit].

Koschtschei war stark und maechtig, darum toetete ihn der Pfeil nicht. Doch von jenem Moment an begann er zu faulen und zu zerfallen. Da der Pfeil verhext war, war gegen diese Plage kein Heilmittel aufzutreiben. Fortan schadete ihm, was immer Koschtschei unternahm: mit welchen Traenklein er sich auch kurierte, welche Aeskulape er auch herbeizitierte alles geriet ihm zum Nachteil. So, schaut nur, wird er bald sterben. Die Weissagerin aber ist laengst dahin, und niemand ist mehr zu befragen. Bei solch einer Kartenlage bleibt Koschtschei nur, so zu tun, als sei nichts Schlimmes geschehen und in seinem Reich alles beim Alten. Bizinis ez yuual, wie einer seiner nahen Bojaren zu sagen pflegte.

Und mit Koschtschei werden auch seine Doppel- und Dreifachgaenger und andere Diener Koschtscheis zugrunde gehen. Gehen sie aber zugrunde, so wird Koschtscheis Reich von uraltem Grusel gereinigt und wird froehlich und gluecklich weiterleben.

So oder so: Die luziferischen Ritter bezwangen Koschtschei. Das Steppenreich vermochte er nicht zu erobern hoechstens ein paar sumpfige Landkreise an dessen Rand.

Die Kaiser der Illuminaten wussten jedoch nicht, dass auch auf dem Steppenreich ein uralter Fluch lastete: Wer sich mit dem Steppenreich einlaesst, der verwildert selbst. Der Fluch lag auf allen Laendern Oiraziens, doch auf dem Steppenreich lastete er hundertfach staerker.

Der kleine Steppenzar kannte diesen Fluch nicht die Geschichte war allzu alt. Und haette er es gewusst, es waere ihm einerlei gewesen. Er war daran gewoehnt, unter Wilden zu leben, und war selbst ein Wilder: bald trommelte er mit dem Phallus auf dem Cembalo, bald schimpfte er schamlos, bald stopfte er sich die Nase voll Zauberpulver, bald huepfte er wie ein Schamane um ein Lagerfeuer herum. Ein wildes Leben stoerte ihn also keineswegs.

Anders die Reiche der Illuminaten: dort allerorten Zivilisation und Kultur, Wissenschaften und Kuenste, glatte Strassen und selbstfahrende Wagen, avec plaisir und mille pardon, Gewerbe und Kunststuecke aller Art. Bestechung? Nicht doch, nicht doch. Speck nehmen die Schreiber nicht, kein Fitzelchen, Eier schon gar nicht. Perlen und Rubinen nehmen sie vielleicht zuweilen aber davon kein Wort.

Klar ist: Fuer solch kultivierte Bewohner kaeme Verwilderung einem Todesurteil gleich.

Was sie nicht erwarteten, geschah. Die Bewohner der Illuminatenreiche verwilderten. Langsam, aber sicher. Sie verlernten, mit dem Kopf zu denken. Sie verlernten, mit den Haenden zu arbeiten. Was sie auch anpackten, es fiel ihnen aus den Handflaechen. Ob dem Greis, grau an Haaren und schwer am Bierbauch, oder dem hitzkoepfigen Juengling mit vom unziemlichen Stoff getruebtem Blick ganz einerlei.

Dafuer liebten die Illuminaten das Feuerwasser und das Kraut des Vergessens gar sehr. Auch das Zauberpulver verschmaehten sie nicht.

Frueher, solange sie noch lesen konnten, lasen sie die Neuigkeitsurkunden. Als sie das Lesen verlernten, schauten sie nur noch dumme Bildchen aus der Wunderkiste, die man Fernseher nennt. Denn Buchstaben zu entziffern wurde besonders den jungen Illuminaten unertraeglich.

Bald verging den Bewohnern der Illuminatenreiche die Lust zur Arbeit ganz. Beamten und Schreiber die liefen sogar aus den Amtsstuben davon und versteckten sich im Gebuesch.

Alles geriet in den Illuminatenreichen aus dem Lot. Selbstfahrende Wagen kamen nicht mehr puenktlich. Fliegende Teppiche flogen nicht. Siebenmeilenstiefel standen in ewiger Reparatur. Gewerbe und Manufakturen, die es zuvor in Huelle und Fuelle gegeben hatte die einen machten dicht, ihre Arbeiter gingen mit dem Buendel auf die Strasse, die anderen sanken gar zu Boden und verschwanden.

Unmerklich begannen die Bewohner der Illuminatenreiche zu brummen und zu grunzen und noch tuechtiger als die Steppenleute. Es gefiel ihnen, Mist vor Rathaeusern und Kathedralen zu verstreuen. Und die Bilder, die in ihren Museen hingen, begossen sie mit Mehlpampe.

Danach wilderten die Bewohner zwischen ihren wunderlichen Bauten umher wie Steppentiere. Die Bauten selbst verfielen. Ganze Staedte der Illuminaten, besonders die naeher am Norden, wurden wie Geister.

So fand der Wohlstand der Illuminatenreiche sein Ende.


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